Puerto Iguazù
Geschrieben von Timo
Von Puerto Iguazù aus haben wir gestern den Parque Nacional de Iguazù besucht. In meiner Vorstellung besuchen wir ein paar Wasserfälle, aber der Nationalpark hat weit mehr zu bieten. Erstmal erinnert er sehr stark an den Serengeti Park Hodenhagen. Es gibt eine Karte mit den Wasserfällen und Rafting und anderen Bootstouren im Park, den Wanderwegen und einem kleinen Zug, der einen durch den Park fährt. Außerdem gibt es einen Abzweig an der Hauptstraße mit dem Schild zum Park wie kurz vor Hodenhagen sowie viele Souvenirshops und Restaurants im Park.
Es waren morgens um 8 schon viele Leute da, die meisten wollten mit dem Zug zum Garganta del Diablo, dem sogenannten Teufelsschlund fahren. Wir sind daher zu viert erstmal den Weg unten an den Wasserfällen langgegangen. Man läuft durch den Regenwald und sieht viele Tiere und logischweise überall Pflanzen. Erst sind wir über eine Brücke in einem Sumpf gegangen, in dem ein Kaiman lag, dann durch den Wald wo viele riesige Spinnennetze samt großer Bewohner entlang des Weges sind. Das gefährlichste Tier sind allerdings viele Nasenbären, die verbotenerweise von Touristen mit Futter angelockt werden. Sie können stark zu beißen. Franzi fand sie allerdings sehr niedlich.
Beeindruckend war, als wir das erste Mal die Wasserfälle gehört haben. Es war ein stumpfes Getöse im Hintergrund. Dann haben wir die Wasserfälle zum ersten Mal durch den Blätterwald gesehen und es war sehr beeindruckend. Daraufhin folgten einige hübsche Aussichtspunkte auf die Wasserfälle bis wir schließlich unter einem der Fälle, dem Salto Bosseti, standen. Es ist zwar eher ein kleiner Wasserfall, aber auch für sich genommen wäre er schon eine Reise wert.
Der Weg oben an den Wasserfällen entlang war meiner Meinung nach weniger spektakulär, da man einen vermeintlich ruhigen Bestandteil des Río Iguazù beoabachtet, wie er unter Brücken hindurchfließt. Man sieht und hört natürlich die Abrisskante, aber der es ca. 80 Meter bergab geht, aber man erfasst die Macht des Wasserfalles besser, wenn man am Fuße dessen steht. Aber auch hier gibt es einige Passagen, bei denen man in der Distanz kräftige Wassermassen in die Tiefe stürzen sieht.
Nach dem oberen Trail sind wir wieder zurück zum "Hauptbahnhof" des Parks, ab dem wir einen Teil des Macoco Trails hin und zurück gelaufen sind. Das Highlight war, neben vielen anderen vor allem kleinen Tieren, mehrere Tukane im Blätterdach des Waldes zu entdecken. Das beste Bild, was uns davon gelungen ist, seht ihr unten.
Am Ende haben wir uns dann auch noch mit dem angenehm leeren Zug zum Garganta del Diablo fahren lassen. Man muss vom Bahnhof noch ca. 20 Min laufen bevor man auf einer Plattform om oberen Lauf des Río Iguazù steht, die direkt am Abgrund gebaut wurde. Der Teufelsschlund ist deshalb so beeindrucken, da von 180 Grad Waserfälle in das selbe, riesige Loch stürzen. Die Wassermassen sorgen dafür, dass man den Grund nicht mehr sieht, sondern nur eine riesige Wasserwolke, die empor steigt und die man auch schon aus der Distanz erkennen kann. Dazu kommt natürlich ein ohrenbetäubender Lärm. Das faszinierendste fand ich, dass immer weiter Wasser nachkommt, das dort hinabstürzt und nicht irgendwann das Wasser "alle" ist. Außerdem musste ich auch immer denken, dass der Wasserfall sicher nachts von der Parkleitung abgeschaltet wird, da ich Schwierigkeiten hatte zu begreifen, dass das wirklich reine Natur ist. Spannend war auch das Verhalten vieler "Kamikaze"- Schmetterlinge, die tief in den Schlund hinein geflogen sind, aber zum Glück immer wieder hoch geflogen kamen.
Der Park ist wirklich sehr sehenswert und die Wasserfälle sind spektakulär. In 2 Tagen wollen wir uns alles nochmal von der Brasilianischen Seite aus angucken.
Kommentar schreiben