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Food Blog #06 Wiener Schnitzel

Hamburg

geschrieben von Franzi

Da wir letzte Woche beim Einkaufen gut gespart haben und wir für diese Woche noch ein paar Lebensmittel übrig hatten, war mal wieder ein Fleischgericht in unserem Budget drin. Bei unserer neuen Biofleischerei auf dem Immenhofmarkt entschieden wir uns für die Schweineschnitzel, da sie im Angebot waren. Nach vielen missglückten Versuchen, haben wir in der Vergangenheit schon oft halb verkohlte, etwas trockene Schnitzel essen müssen. Als ich Ende letzten Jahres jedoch für meine Gastfamilie in Italien Schnitzel zubereitete, wollte ich das gewohnte Endergebnis unbedingt vermeiden! Da ich dort seit Jahren immer wieder mehrfach täglich extrem lecker bekocht werde (vor meinem Auslandsjahr in Italien habe ich übrigens ungelogen 20Kg weniger gewogen ;)), sollten sie natürlich etwas ähnlich Großartiges serviert bekommen. So las ich den ganzen Morgen über diverse Blogs, Artikel und Tipps, darunter mehrere Interviews verschiedener Sterneköche. Die Kernessenz war: Es gibt nicht die EINE Art, Wiener Schnitzel zuzubereiten, bzw. viele glauben, die EINE Art zu kennen und niemand kann sich einigen, welche EINE Art die richtige sein soll.


Deswegen habe ich für mich entschieden, einfach das für mich am besten klingende aus allen möglichen Zubereitungsarten zu nehmen. Und das Ergebnis war großartig! Nicht zuletzt weil ich auch - soweit scheinen sich alle einig zu sein - das korrekte Fleisch zur Verfügung hatte, nämlich Kalb.


Heute haben wir Schwein, aber lecker wird's bestimmt dennoch! Wir haben uns das Fleisch dünn schneiden lassen, trotzdem klopfen wir es noch ganz vorsichtig nach, damit es möglichst flach wird. Wenn man zu doll klopft, sollen wohl die Fasern kaputt gehen.

Danach würzen wir leicht mit Salz und Pfeffer, wenden das Fleisch in Mehl, bis die gesamte Oberfläche bedeckt ist, klopfen überschüssiges Mehl vorsichtig ab, bevor das Bad im gequirlten Ei folgt. Auch hier sollte alles bedeckt sein, die Eischicht aber auch nicht zu dick, weswegen wir auch hier kurz das überflüssige Ei "ablaufen" lassen. Zuletzt kommt natürlich das Paniermehl. Manchmal machen wir es aus alten Brötchen selbst, allerdings ist das recht anstrengend und produziert - zumindest bei uns - nicht nur Semmelbrösel in der gewünschten Schale, sondern auch überall sonst in der Küche. Timo ist das generell zu doof, ich ringe mich dazu durch, wenn halt ein Brötchen übriggeblieben ist, damit es nicht weggeworfen werden muss. Drauf anlegen würde ich es aber definitiv nicht, da greife ich lieber direkt zum Paniermehl aus der Packung.


Wenn auch die letzte Schnitzelstation durchlaufen und das überschüssige Paniermehl abgeklopft ist, kommt ordentlich Öl in die Pfanne. Das war einer unserer früheren Hauptfehler: Wir haben nicht genug Öl genommen. Das Öl erhitzen wir etwas mehr als mit halber Power, dann kommt das Schnitzel rein. Ich habe damals gelesen, dass das Schnitzel schon fast etwas schwimmen sollte und wenn das Öl die richtige Temperatur hat, souffliert es wohl. Das sei die große Kunst des Schnitzelbratens und bedeutet, dass die Panade sich vom Fleisch löst und kleine Beulen bildet. Das klappt bei uns sicher noch nicht so gut, wie in einem Sterne-Restaurant, aber das Endergebnis ist schon saulecker und kein Vergleich zu früher!


Als Beilage haben wir klassisch deutsch einmal Gemüse und einmal Kohlenhydrate gewählt: Brokkoli und Gnocchi. Auf dem Brokkoli waren noch geröstete Mandelhobel geplant, aber nachdem ich neulich gelesen habe, wie viele Kalorien die haben, haben wir davon wieder Abstand genommen. Wir essen eh schon genug Mandeln im Joghurt, gönnen uns auch sonst genug Kalorien und da habe ich den großen Mehrwert auf dem Brokkoli nicht gesehen.

Die Gnocchi braten wir am liebsten vorsichtig auf niedriger Stufe mit Butter in der Pfanne an, am besten mit Salbei, bis alles goldgelb ist. Leider haben wir vergessen, bei meinen Eltern welche zu pflücken und auf dem Markt war Salbei bei unserem preferierten Bio/Demeter Gemüsestand alle, aber zum Glück konnten wir an einem anderen Stand noch welchen ergattern! Dazu gibt's wie immer unser geliebtes Pilztopping! Dafür braten wir einfach verschiedene Pilze, je nachdem was es gerade gibt, mit Zwiebeln, manchmal auch mit Knoblauch an, dazu kommen Salz, Pfeffer und Petersilie oder andere Kräuter je nach Belieben. Manchmal auch ein Schuss Rotwein. Macht sich hervorragend auf Fleisch aller Art, Gnocchi, Spätzle oder auch einfach nur so, z.B. mit Brot!


Zum Essen gab's mal wieder einen meiner absoluten Lieblingsfilme: Catch me if you can!

Und zur Halbzeit haben wir wie erwartet doch noch einen Weg für die Kalorien gefunden. Timo hat uns einen leckeren Vanillepudding mit Erdbeeren gekocht, der war sogar verputzt, bevor wir ein Foto schießen konnten :D

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Kommentare: 2
  • #1

    Lieblingskollege (Freitag, 07 Januar 2022 18:01)

    Wann gehts denn nun endlich weiter??? ^^

  • #2

    Timo (Samstag, 08 Januar 2022 11:11)

    Wenn es ein Update gibt, werden es die Ultras aus dem Blog sicher als Erstes erfahren ;)