Ushuaia
geschrieben von Franzi
Mit insgesamt 11 Nächten ist Ushuaia nun der Ort, an dem wir uns nach Buenos Aires und abgesehen von der Antarktis-Expedition am längsten aufgehalten haben.
Heute endet unsere Reise gen Süden auf dem Amerikanischen Kontinent und es geht seit 7 Uhr morgens wieder nordwärts. Wie für gefühlt 80% der Touristen in Ushuaia heißt auch unser nächster Stopp Punta Arenas in Chile.
Als wir Ushuaia verlassen haben, konnten wir tatsächlich aus dem Bus heraus noch "unser" Schiff, die World Explorer, entdecken, die auf der Rückkehr ihrer letzten Antarktis-Reise gerade die letzten Meter im Beagel-Kanal zurücklegte. Was für ein Abschluss dieses großartigen Reiseabschnitts!
Und noch ein Abschnitt ging heute zu Ende. Sehr schweren Herzens mussten wir uns heute von Timos Wanderschuhen verabschieden. Zehn Jahre lang haben sie ihn allein in Neuseeland 500km weit und jetzt sogar bis ans Ende der Welt getragen. Bis plötzlich vor ein paar Tagen an beiden der von den vielen Reisen und insbesondere einem angriffslustigen Kea gezeichneten Schuhe gleichzeitig die Seiten aufrissen.
Leider sind Wanderschuhe hier anders als erwartet nicht gerade billig, scheinbar sogar teurer als in Deutschland. Aber es half ja nichts. Nun hat Timo ein nigelnagelneues Paar, an das er sich verständlicherweise noch nicht so richtig gewöhnen mag.
Zeit dazu wird er nun aber jede Menge haben, da uns demnächst die ein oder andere verlockende Wandderroute begegnen wird.
Bevor es soweit ist, müssen wir es aber über die Grenze schaffen. Genau wie auf unserem Weg nach Feuerland haben auch auf dem Rückweg Passagiere Probleme bei der Ausreise aus Argentinien. So stehen wir bereits seit einer ganzen Weile an der Grenzkontrolle.
Damit wir unser Hostel vor Rezeptionsschluss erreichen, können wir uns auf unserer zwölfstündigen Fahrt maximal zwei Stunden Verspätung erlauben. Bis jetzt haben wir mindestens schon eine, bald eher zwei. Und danach müssen wir auch wieder die Fähre nehmen, die mit Sicherheit wieder weg ist. Zudem sitzen wir im bisher einzigen Bus, der nicht völlig heruntergekühlt, sondern im Gegenteil stickig heiß ist.
Immerhin haben wir bereits umgerechet 25€ in Chilenische Pesos, sodass wir ein Taxi zum Hostel bezahlen könnten, sollten wir erst nachts ankommen. Wir hatten Freunden vor drei Jahren ihre restlichen Pesos abgekauft, da wir ja "bald" nach Chile wollten. Jetzt scheint sich der Tausch letztendlich doch noch zu lohnen!
Merkwürdigerweise fahren die Busse aus Ushuaia (Richtung Punta Arenas) auch nur dreimal die Woche ab und es gibt einen mega Run auf die Tickets, die wohl oft mind. eine Woche im Voraus ausgebucht sind. Wir haben Leute kennengelernt, die vier Stunden angestanden haben, um einen Bus zu buchen.
Meiner Theorie nach handelt es sich um ein Komplott der Tourismus Branche in Ushuaia 😉 Denn viele Reisende bleiben so zwingend länger, als sie wollten und entsprechend sind auch die Hostels immer recht ausgebucht. Vermutlich sieht es außerhalb der Hauptsaison aber schon anders aus, vielleicht müssen wir also noch mal wiederkommen 😁
Edit: Scheinbar sind die Busunternehmen dazu verpflichtet, nicht ausreiseberechtigte Reisende wieder abzuholen und nicht an der Grenze stehen zu lassen. Nach 2,5h kam ein Auto, das mind. einen Passagier mitgenommen hat. Eine weitere halbe Stunde später konnten wir endlich weiterfahren.
Die chilenische Grenze konnten alle problemlos passieren. Nun warten wir auf die Fähre, die uns zurück über die Magellanstraße bringen soll. Immerhin konnten wir als Bus an einer ewig langen Schlange an Privatfahrzeugen vorbeifahren und das Hostel hat uns in der Zwischenzeit alle Infos für den Self-CheckIn zur Verfügung gestellt, sodass zumindest unser Schlafplatz gesichert ist.
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