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Unterwegs auf der Carretera Austral

Chaitén

geschrieben von Timo 

Die letzten knapp zwei Wochen waren wir auf der legendären Carretera Austral unterwegs, einer Fernstraße von insgesamt 1200 km Länge, die sich von Puerto Montt durch Nordpatagonien zieht und die in den 1980er Jahren durch den Diktator Pinochet, vermutlich aus Prestige und nationalistischen Gründen, in Auftrag gegeben wurde. Die Qualität der Straße ist dabei alles andere als luxuriös, denn große Teile der Strecke sind Schotterstraße, die durch durch schneebedeckte Berge und weiter nördlich durch den Regenwald führen.  

 

Nachdem schon der Weg von Argentinien nach Chile oder genauer von Los Antiguos nach Chile Chico ein Abenteuer war (siehe vorheriger Artikel) kamen wir mit Jannes und Alex im netten Hostel Nandu Camp in Chile Chico unter, in dem uns Eigentümer Juan mit nützlichen Infos über Ziele entlang der Carretera Austral versorgte und teilweise große Begeisterung ob der Ziele verbreitete. Wir kochten nach dem Einkauf zusammen Pasta mit Tomatensauce und Zucchini und zum Nachtisch gab es einen großen Topf Eis mit Schokosauce. Beim Essen beschlossen wir möglichst schnell weiter zu reisen, da wir in Chile Chico nichts sehen wollten. Leider sollten am nächsten Tag, Samstag, die Busse schon ausgebucht sein und so hätten wir noch bis Montag warten müssen. Stattdessen besorgen wir uns für insgesamt 175€ einen Privattransfer, der uns am nächsten Tag nach Cochrane fahren würde. Da wir diese Kosten derzeit durch vier teilen können und uns in diesem Fall zwei Übernachtungen sparen konnten, war der Preis für uns durchaus erschwinglich. Für den Fahrer auch, denn er hielt mehrfach entlang der Strecke an und zeigte uns eine Edelmetallmine aus der Entfernung, weitere antike Handabdrücke, die es auch teilweise in Chile gibt und denen in Argentinien gleichen und spektakuläre Blicke über den Lago General Carrera sowie Chiles größten Fluss Río Baker (Das "a" wird nicht englisch ausgesprochen). Die Straße zur Carretera Austral sowohl als auch letztere führen spektakulär am Hang über den Gewässern entlang. In dem 4x4 Pick- up war die Straße sehr angenehm zu fahren, denn er war gut gefedert. Dennoch wurde mir bei den ganzen Kurven natürlich etwas schlecht- wie immer.  

 

Wir kamen letztendlich deutlich schneller an als wir mit dem angekommen wären und kamen im Dorf Cochrane in einer Pension unter bei einer alten Frau und einem noch älteren Mann. Nachdem wir uns über die Gegebenheiten wie Transfer in den Parque Nacional Patagonia sowie Busabfahrtszeiten informiert hatten, gingen wir noch auf das Volksfest, das derzeit im Ort stattfand über das Wochenende und das Leute aus der ganzen Region anzog. Wir aßen lecker Lamm, das über dem Feuer zubereitet wurde und danach überzeugte mich Franzi noch davon im strömenden Regen vor der Bühne wie viele andere Päarchen zu tanzen, wozu ich mich mit einem tränenden Auge durchrang, da ich meine Sneaker und nicht regenfeste Hose berücksichtigte und mir den Zustand der Klamotten nach dem Tanzen als sehr ungemütlich vorstellte. Wir tanzten zu netter, Chilenischer Dorfmusik einen Tanz darauf bedacht nicht zu dreckig zu werden, während andere neben uns ausgelassen durch den Regen hüpften und sich vereinzelt sogar versehentlich im Schlamm abpackten. Nach einem Tanz wollte ich schnell nach Hause, was aber durch 1,4 km und viele Regentropfen von uns getrennt war. Wir beschlossen zu trampen und wurden bereitwillig von einem der vielen Autos wieder mit ins Dorf genommen. Leider nannten wir den Namen der Straße unseres Hostels (Lago Brown), was aber gleichzeitig der Name eines Cafés am anderen Ende des Dorfes ist, so dass wir im Endeffekt doch den halben Weg durch den strömenden Regen laufen mussten und klitschnass im Hostel ankamen.  

 

Am nächsten Tag ging es bei viel besserem Wetter früh los, denn der extrem teure Transfer in den 40 km entfernten Nationalpark fuhr bereits um 9 Uhr los. Nachdem der uralte Gastgeber nach einer Stunde endlich das Frühstück serviert hatte, hetzten wir zum Transfer um festzustellen, dass uns ein Auto mit zwei Mitarbeitern fahren würde. Wir zahlten erstmal nur den Betrag für die Hinfahrt, da wir nicht wussten ob wir den Tagestreck " Laguna Alta Trail" bis zur spätesten Abfahrtszeit 18 Uhr schaffen würden. Der Preis für Hin- und Rückfahrt sollte pro Person 30€ betragen, was ansonsten Bustickets für 300 km Wert ist. Für den Preis konnten die Männer auch unterwegs noch einen bekannten Dorffreund mitnehmen. Die reichen Touristen zahlen ja. Diese Art von Ausnutzung eines mangelnden Angebots entlang der Carretera Austral würden wir später noch häufiger erleben. Am Eingang des Nationalparks durfte man auch nochmal schön 10€ zahlen, was den Tagestreck mit 40€ pro Person sicherlich zu einem der teuersten macht, den ich je gelaufen bin. Gelohnt hat es sich dennoch, denn die 19 km lange Strecke bietet in einer trockenen Graslandschaft mit vereinzelten Wäldern schöne Ausblicke auf umliegende, schneebedeckte Berge sowie Lagunen auf einem Plateau, auf dem man entlangläuft. Außerdem läuft man an türkisem (!) Sedimentgestein. Franzi meint darüber hinaus, dass sie den Ruf des Huemuls gehört haben will, einem vom Aussterben bedrohten Hirschtier. Auch das erste Guanaco beim Wandern begegnete uns unterwegs und guckte uns interessiert an. Als wir kurz vor der Abfahrt wieder am Treffpunkt eintrafen, kam uns der Fahrer des Transfers schon entgegengefahren. Nachdem Alex und Jannes bereits morgens vorgelaufen waren und wir sie 7 Stunden lang nicht gesehen hatten, dachten wir sie wären sicherlich schon im Auto. Jedoch waren sie nicht darin. Die nächsten 40 Minuten suchten wir sie mit den Fahrern in der Anlage, die noch aus einem kleinen Museum, einem Café und einem Campingplatz bestand, teilweise mit Zeugenbefragungen unter Einsatz eines Fotos von ihnen am Vorabend, jedoch alles erfolglos. Es gab letztendlich nur noch zwei Optionen: entweder sie waren auf dem Track verloren gegangen oder sie waren irgendwie schon nach Hause gekommen. Der letzte Schritt den wir unternahmen, war einmal im WLAN zu checken, ob wir eine Nachricht von ihnen erhalten hatten. Und Tatsache: 40 Minuten zuvor hatten sie uns aus Cochrane geschrieben, dass sie schon zurück getrampt sind und gerade angekommen waren. Die Stimmung im Auto schlug von angespannt auf erleichtert bis genervt um. Sicherlich war es verständlich, dass sie mit den anderen Wanderen mitgefahren sind und damit Geld und Zeit gespart haben, beim Nachhausekommen. Allerdings war es leichtsinnig nicht über die Konsequenzen ihres Fehlens am abgesprochenen Ort nachzudenken unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es kein Netz dort gab sondern nur das kostenpflichtige WLAN im Café. Als wir wieder in Cochrane angekommen waren, gingen wir uns erstmal aus dem Weg. Franzi hatte zuvor schon eine böse Whatts App Nachricht aus dem Café gesendet gehabt. Wir besuchten nochmals das Volksfest, diesmal warm und wetterfest gekleidet. Das Lamm auf dem Feuer war leider schon leer, allerdings gab es noch Lachs. Wir lernten an unserem Essenstisch im Freien bei stabilem Wetter Sebastián und Sebastián kennen, zwei sehr unterschiedliche Typen, die beide aus Santiago wegen zu viel Großstadt und Kriminalität geflohen sind und nun das Landleben vorziehen. Der eine ist Anwalt für Familienrecht und der andere Förster und Tischler. Wir trainierten unser Spanisch und lernten ein paar Chilenisch- Spanische Wörter und erhielten ein paar Reisetipps. Am Ende brachte uns uns der Tischler nach Hause, wo wir in einem Krisengespräch auf dem Bett noch die Geschehnisse des Tages aufarbeiten konnten und eine Entschuldigung und viel Verständnis erhielten.  

 

Der folgende Montag, den wir nur in Cochrane verbrachten, da der Bus nach Norden schon ausgebucht war, fuhren wir nachmittags ein paar Kilometer zu einem Fluss auf dem wir etwas kajakten. Bezeichnend war, dass wir schon wieder Meinungsverschiedenheiten hatten mit dem Taxifahrer sowohl als auch mit der Nationalparkverwaltung bzgl. der Preise die wir zahlen sollen. Der Eindruck dass man als Tourist ausgepresst wird wie eine Zitrone bleibt. Auch mit dem Kajakverleih gab es Probleme. Wir waren losgefahren da wohl genug Kajaks frei waren, als wir jedoch ankamen, waren sie gerade von einer anderen Mitarbeiterin vergeben worden. So machten wir noch eine kleine Wanderung an dem Fluss entlang und zurück, bis unsere Kajaks verfügbar waren. Die offenen Doppelkajaks fuhren sich auch gegen den Wind in Ordnung, nur das Thema Steuerung war bei dem Doppelkajak von Jannes und Alex ein Problem. Daher hörten die beiden auch relativ schnell wieder auf. Wir fuhren noch etwas in die andere Richtung des Flusses, was nicht gut funktionierte, da ich diesmal hinten saß und steuern musste und gleichzeitig nie gemütlich sitzen konnte. Das war auch dauerhaft der Fall als eine Welle in das offene Kajak reingeschwappt war, nachdem ich einen hohen Stein im See übersehen hatte, den wir touchierten und dadurch kurz Schlagseite hatten. Nun saß ich auch noch in einer großen Pfütze, was meine Laune weiter trübte. Bei nächster Gelegenheit wechselten wir wieder die Plätze und machten uns auf den Weg zurück, was extrem anstrrgend war. Große Wellen, die durch den starken Gegenwind entstanden, schwappten dauerhaft in das Bott hinein und die Spritzer landeten regelmäßig in meinem Gesicht. Wenn nur einer paddelte fuhren wir rückwärts und so kämpften wir uns gegen Wind und Wellen zurück zum Anleger. So richtig Spaß bringt es nicht in solchen Bedingungen zu kayaken, aber es war eine gute Erfahrung. Nun war Carlos der Kayakverleiher da und entschuldigte sich vielmals, dass er uns beim Ausleihen so lange hatte warten lassen und fuhr uns noch zurück ins Dorf. Später sollte er mir sogar noch meine Handschuhe, die ich in der Schwimmweste vergessen hatte, hinterhersenden (siehe anderer Blogartikel). Abends aßen wir in einem cool wirkenden Waffelladen, der leider durch komplett inkompetetente Bedienungen glänzte. An mehreren Stellen dachte ich, dass ich es wohl besser gemacht hätte. Die Bedienung konnte auch etwas Deutsch, was wieder mal zeigte, dass man nicht zu laut lästern sollte. Als wir am Ende kein Trinkgeld gaben, war sie dennoch beleidigt. Bisher ist unser Eindruck, dass man mindestens 10% Trinkeld geben sollt und alles darunter sehr böse aufgenommen wird. Es werden auf der Rechnung auch immer 10% vorgeschlagen. Letztendlich gingen wir um 23 Uhr, 1 Stunde nach Ladenschluss, in die benachbarte Pension und packten unsere Sachen, da in 7 Stunden schon der Bus nach Río Tranquillo fahren würde.  

 

In Puerto Río Tranquillo fanden wir einen Campingplatz mit Zelt, das wir uns mieten konnten inkl. Schlafsack und Iso Matte während Jannes und Alex in ihrem Zelt schliefen. Der Campingplatzrezeptionist kam uns irgendwie bekannt vor und als wir ihn drauf ansprachen, bestätigte er dass wir ihm auch bekannt vorkommen. Wir dachten an die letzten Stops zurück, doch die überschnitten sich nicht. Also dachten wir drei Jahre zurück und tatsächlich- Diego war damals Freiwilliger im Hostel Estoril in Buenos Aires und wir verbrachten dort 3 Wochen in der Quarantäne zusammen. Er erinnerte sich sogar noch, dass ich an einem Abend eine Flasche Whiskey fast alleine leerte, kurzerhand das Herz von St. Pauli auf Spanisch übersetzte und sang und den nächsten Tag (sehr) flach lag. Angeblich hat er mit dem anderen, mexikanischen Freiwilligen Alex danach sogar noch ein paar Mal "el corazón de San Pauli" auf der Gitarre angestimmt, als wir schon wieder in Deutschland waren. In der Zwischenzeit hatte der Kolumbianer, der jetzt schon seit 4 Jahren reist, noch 2 Jahre in Buenos Aires Film studiert, bevor er Anfang November 2022 in Richtung Patagonien losreiste. Leider war der Campingplatz den er uns verkaufte sehr mau und so froren wir zwei Nächte lang. Erst im gemieteten Zelt und dann in einem eigentlich ganz süßen Tiny House. Auch das touristische Highlight war nicht so toll wie gedacht. Bei einer Bootstour sahen wir entlang des Seeufers des Lago General Carreras jungen Marmor, der teils spannende Formen annahm. So schön wie auf dem Windows Hintergrundbild, das uns inspierierte, war es aber irgendwie nie. Dazu kam noch, dass der Campingplatzbesitzer nach der Tour noch mehr Geld von uns wollte, da das Unternehmen der Bootstour auch zu ihm gehörte und wir angeblich einen Preis ausgehandelt hatten, der eine Nachzahlung beinhaltete. Franzi konnte das im Gespräch abwenden, aber es war wieder einmal eine unangenehme Situation. Den zweiten Tag, an dem wir erneut wegen eines vollen Buses blieben, nutze ich die Zeit und baute uns eine Excel basierte Buchhaltung auf mit Pivot Analyse über unsere Ausgabenarten sowie eine Analyse in welchem Land wir bisher am meusten ausgegeben hatten. Spoiler: Die Antarktiskreuzfahrt war am teuersten ;). Die Liste plane ich jetzt fortlaufend zu pflegen. Bargeldausgaben lassen sich natürlich nicht gut nachverfolgen, die Kartenzahlungen dafür sehr gut. Fazit ist auf jeden Fall: Patagonien ist teuer. Und wenn unsere Reise länger als ein Jahr dauern soll, dann müssen wir günstiger leben. Angeblich wird es weiter im Norden von Südamerika aber auch deutlich günstiger.  

 

Wir hatten uns vier Plätze in einem Bus am übernächsten Tag gesichert, aber schon am Folgetag fuhr ein Bus nach Coyhaique, einer größeren Stadt in der Region, der nicht onlinecbuchbar war. Wie wir später herausfanden konnte man die Stornierung des späteren Buses nur vornehmen, wenn man ein Chilenisches Konto hat, so dass wir jetzt ein Guthaben auf einer Chilenischen Buswebsite haben, die wir hoffentlich später nochmal nutzen können. In Coyhaique besorgten wir uns Frühstück und Abendessen und konnten direkt am nächsten Morgen weiter in die von Deutschen gegründete Siedlung Puyuhuapi. In dem 500 Seelenort mitten im Regenwald an einem Fjord suchten wir erst vor Ort nach einer Unterkunft da hier wie an anderen Orten zuvor die gewohnten Quellen booking.com, Lonely Planet oder Google nicht ausreichend hilfreich waren. Wir mieteten uns zu viert eine Cabaña, also eine Ferienwohnung, für ca. 60€ die Nacht und es war sehr gemütlich. Wir kochten dort lecker Risotto und Spaghetti Bolognaise und spielten viel Wizard, ein Kartenspiel das wir mit uns führen. Mit einem weiteren teuren und nicht sehr professionellen Transfer besuchten wir den Gletscher Ventisquero Colgante, der mitten im Regenwald an einem bewaldeten Hang hängt und aus dem ein riesiger Wasserfall schießt. Der Track war an diesem Sonntag bei gutem Wetter völlig überlaufen, aber trotzdem wunderschön mit dem Spiel des vielen Grün und den bunten Pflanzen sowie dem Licht, das durch das Dickicht fiel.  

 

Von Puyuhuapi ging es erneut früh am Morgen weiter. Wieder um 6 Uhr stand ein Bus auf der dunklen Hauptstraße "Otto Uebel" der uns in 3 Stunden nach Chaitén brachte. Ich weiß es nicht, aber vermute dass der Name in Verwandschaft zum Argentinischen El Chaltén steht, da das " der Rauchenende" bedeutet und Chaitén direkt an einem Vulkan liegt. Allerdings wurde der erst 2008 entdeckt als er ausbrach und die 5000 Einwohner Ortschaft mit Asche zudeckte und größtenteils zerstörte. Auch ohne Unterstützung der Regierung, die den Ort aufgeben wollte, wurde das Städtchen bis heute wieder aufgebaut durch den Einsatz der Einwohner. Nachdem wir unsere Sachen auf einem Campingplatz platziert hatten-  wir haben uns ein Zimmer in einem Holzbau trotz Sorge ob erneuter Kälte, und die anderen beiden wollten ihr Zelt aufbauen-, buchten wir einen Privattransfer zu einem Track der zu dem namensgebenden Vulkan führt. Man lief erneut durch Regenwald und über einen Gebirgsbach und kam dann in einen Waldbereich am Hang, in dem es lichter wurde, da die Bäume 2008 durch den Ausbruch zerstört wurden. Nur die grauen Stämme standen noch. Das letzte, steile Stück führte zu einem Plateau von dem man herabblicken konnte zu einem Bereich in dem der Vulkan die Landschaft sehr individuell geformt hatte und man konnte hinaufblicken zum Hauptkrater, der dampfte. Auch aus einigen Poren des Vulkanbaus stieß dauerhaft Wasserdampf hervor. Es war schon spannend aber nicht so spektakulär wie ein aktiver Vulkan bei dem man in einen Krater mit Magma herabblickt. Abends gab´s Fisch in einem Restaurant, das wir mit einem anderen im Reiseführer empfohlenen Restaurant verwechselten, da beide "Volcán" hießen. Klarer Fall von unkreativer Namensgebung. Am zweiten Tag fuhr uns der selbe Chauffeur wieder für eine stolze Summe vorbei am Vulkantrack in einen Bereich der Carretera Austral im Regenwald, der ca. 40 km von Chaitén entfernt liegt und von dem aus drei Tracks aus abgingen. Alle Tracks befinden sich im Parque Nacional Pumalín. Der erste Track führte anspruchsvoll einen Hang durch den Regenwald hinauf bis zu einem Aussichtspunkt, der auf einen schneebedeckten Vulkan blickte. Danach ging es bergab zu einem schönen See im Tal. Der zweite Track führte eher als interpretativer Pfad zu einigen Alercen (Patagonische Zypresse). Die riesigen Bäume sind vom Aussterben bedroht und können nur noch in diesem Bereich des Planten gefunden werden. Gegebenenfalls wollen wir in Argentinien das Weltnaturerbe Parque Nacional Los Alerces besuchen, in dem es noch einige weitere Exemplare zu sehen gibt. Nach weiteren 1,7 km zu Fuß auf der Carretera Austral, in denen uns kein Auto Richtung Chaitén überholte, ging es auf einen Wanderweg durch den Regenwald zu zwei schönen Wasserfällen. Pünktlich um 19 Uhr kehrten wir zu viert zurück zum Campingplatz von dem aus der Weg startete. Im Gegensatz zum Vortag war unser Fahrer noch nicht wieder da, um uns abzuholen. Telefonnetz gab es allerdings auch nicht. Um 19:15 Uhr war die Sonne hinter den Bergen verschwunden und uns wurde langsam trotz des Tragens aller unserer luftiger Kleidung kalt. Um 19:30 Uhr machten wir uns größere Sorgen wie wir die 40 km zurück nach Chaitén kommen sollen, da noch kein Auto zum Trampen Richtung der Stadt gefahren war und unser Fahrer immernoch nicht da war. Alex und ich fragten auf dem Campingplatz rum, ob vielleicht jemand Netz hat um den Fahrer kontaktieren zu können. In dem Moment kam er glücklicherweise mit den anderen beiden auf den Parkplatz gefahren und entschuldigte sich vielmals. Er hatte eine Reifenpanne und war deswegen 40 Minuten zu spät. Als Entschuldigung gab es noch einen Abstecher zu einem schönen Strand, an dem die Sonne gerade unterging. 

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