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Raftiiiiiing!!!

Futaleufú

geschrieben von Timo 

Auf unserem letzten Stopp bevor es wieder nach Argentinien geht, haben wir im Dorf Futaleufú am Río Espolon, der in den größeren Gebirgsstrom Río Futaleufú fließt, einen Halt gemacht mit der Absicht erneur raften zu gehen. Wir zahlten zwar den doppelten Preis als in El Chaltén für das Raften, aber der Service den Río Futaleufú Rafting bot war das Geld (100€ p.P.) auf jeden Fall wert. Wir verbrachten den ganzen Vormittag mit dem ptofessionellen Team von 9 Uhr bis 13 Uhr. Zunächst ging es eine halbe Stunde mit dem Auto den Fluss runter bis wir zur ersten Brücke der bekanntesten Strecke "Puente a Puente" kamen. Dort wurden die Neoprenanzüge sowie Helme und Schwimmwesten angezogen. Sogar Franzis Anzug passte diesmal perfekt ohne dass Fingernägel beim Anziehen draufgehen mussten. Unser Guide Jorge begrüßte uns angemessen mit "Moin, Moin", was aber auch große Teile seines Deutschen Wortschatzes darstellte. Seine Freundin kommt ursprünglich aus Hamburg- Poppenbüttel. Für unsere Kölner Freunde hatte er leider keine passende Begrüßung. Dafür stellte sich aber heraus, dass wir neben Horacio, der auch Guide werden möchte, die einzigen auf dem Boot sein würden, was mich sehr motiviert hat mit diesem Boot das sicher geglaubte Kentern zu verhindern. Nach ausführlichem Sicherheitstraining inkl. einer Abkühlung im Fluss beim Rettungstraining, bei dem der eine in der Sitzreihe den jeweils anderen an der Schwimmweste wieder aus dem Fluss ziehen musste, hatten wir noch jeweils ein kurzes Meeting auf dem Fluss mit den drei (!) Sicherheitsbooten für die zwei Raftingboote, die an diesem Morgen unterwegs waren. Die Rolle des Kajakfahrers kannten wir bereits aus El Chaltén. Die Rolle der beiden 1- Mann Sicherheitskatamarane war uns aber neu. Alle stellten einmal ihre Orte am Boot vor, an denen man sich sichern kann, wenn man mal ins Wasser fällt. Danach konnte es aber auch losgehen und direkt nach der ersten Brücke kam die erste Stromschnelle ("Rapid"), die es auch gleich in sich hatte. Wenn man nach dem Rettungstest in der Sonne schon wieder getrocknet war, so peitschte einem das Wassser hier bereits wieder ins Gesicht, da die Steigung und die Steine spektakuläre Wellen erzeugten. Als uns danach von Jorge mitgeteilt wurde, dass das eine Stromschnelle der Klasse III war und wir an diesem Tag auch noch welche der Klassen IV und V durchqueren würden, war ich mir doch relativ sicher, dass sich das Sicherheitstraining für den Fall eines umgekippten Bootes gelohnt hatte. Allerdings meisterten wir danach alle Stromschnellen inklusive der schwierigeren Klassen bis zur zweiten "Puente" auf dem wunderbar klaren, grünlichen Fluss, der zwischen den bewaldeten Bergen liegt. Zwischen den Stromschnellen legten wir immer wieder angenehme Pausen an den Rändern des Flusses ein, bei denen ich meinen sonst sehr angespannten Oberschenkel entspannen konnte während Jorge uns mündlich auf die nächste Stromschnelle vorbereitete und noch den Namen der Stromschnelle. Namen wie "Puma" oder "Hai" klingen auf jeden Fall schon spektakulär. Den "Terminator" haben wir allerdings nicht auf der Strecke gehabt. Unter dem Hai, der eine Steinform an der Felswand am Fluss darstellte, rfuhren wir, befindet sich angeblich eine Unterwasserhöhle, in die man hineingesogen wird, wenn man nicht im Boot ist, weswegen sie besonders durvh die Sicherheitsboote geschützt wird. Nach dem Hai kam zum Abschluss noch die Nachspeise "Postre", bei der alle ausstiegen, auf einen 3m hohen Stein kletterten, ins Wasser sprangen und durch die Stromschnelle schwammen. Das ins Wasser springen geschah so schnell, dass ich perplex hinterhersprang und meine Nase zwar am Anfang des Sprunges festhielt, am Ende aber nicht mehr was effektiv keine Verbesserung meines Unterwassererlebnisses gegenüber dem Polar Plunge in der Antarktis darstellte. Das Wasser war auch trotz vieler Klamotten sehr kalt, weswegen es sich lohnte in Bewegung zu bleiben. Als das Boot uns wieder eingeholt hatte, wurde ich relativ abrupt und ruppig, wie wir es gelernt hatten, wieder ins Boot gezogen. Franzi, die auf dem Stein eigentlich hinter mir stand, kam als letzte an, was dadurch zu erklären war, dass sie so perplex auf dem Stein stand, dass Alex und Jannes vor ihr gesprungen sind und sie dann erst etwas überfordert von der Schnelligkeit der Geschehnisse hinterhersprang. Nach der zweiten Brücke und ca. 14 Stromschnellen und keinem Zeitgefühl, hatten wir vier alle noch Lust weiter zu fahren so wie wir es gebucht hatten. Das andere Boot entschied sich auch dafür ohne Buchung weiterzumachen und zahlte im Endeffekt für den spontanen Entschluss sogar etwas weniger als wir. Wir we hselten Plätze im Boot und Franzi und ich gaben die vorderen Positionen auf, da Jannes und Alex auch einmal vorne sitzen wollten. Man kriegt natürlich mehr Wasser ab und muss den Paddeltakt für das Boot vorgeben, hat aber noch spektakulärare Erlebnisse, da man der Welle direkt gegenübersteht, wenn sie sich vor einem aufbaut. Das Steinhaus (Casa de Piedra), eine Stromschnelle der Klasse V dufchquerten wir ebenfalls sicher, allerdings nicht ohne dass unser Guide zuvor ausgestiegen ist und sich die Stromschnelle angeschaut hat. Für mich und die anderen drei war die Stromschnelle deutlich weniger spektakulär als andere in denen man durch die große Welle durchgepeitscht ist, da man hier eher der großen Welle ausweichen musste, um nicht gegen einen riesigen Stein zu prallen. Daher ist auch mein Fazit, dass es vor allem am Guide liegt, ob man die schwierigen Stromschnellen schafft und die höheren Klassen eher technischer sind aber nicht unbedingt spektakulärer. Als Jorge am Ende noch um einen Freiwilligen bat, für eine unklare Aufgabe, meldete Franzi, die schon wieder während der ganzen Fahrt freudestrahlend im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Element war, überdeutlich und als einzige Freiwillig. Damit durfte sie die letzte, einfache Stromschnelle quasi als Galeonsfigur und ohne Paddel vorne drauf sitzen, während die anderen normal paddelten. Dabei machte Eigentümrin Sharon aus Australien noch ein Abschiedsfoto von uns nachdem sie schon die gesamte Strecke paralell zu uns mit dem Auto abgefahren war und immer wieder Fotos gemacht hatte und am finalen Strand ein kleines Buffet sowie unsere Wechselklamotten aufgebaut hatte. Während wir und umzogen und einen netten Snack hatten, wurden die Boote und die Klamotten verstaut und dann ging es zurück mit dem Auto von Macal über die zweite Brücke bis nach Futaleufú. Den Rest des Tages ging nicht mehr viel, auch wenn es ein schöner Sommertag war. Wenn wir nochmal raften gehen, wollen wir das eher auf einem absoluten Highlightfluss machen, damit es an dieses großartige Erlebnis heranreicht. Uns wurde der Macquarie River in Costa Rica, Afrika, Colorado, Ecuador oder Cairns empfohlen. Mal schauen wann wir wieder auf wildem Gewässer die Paddel feiernd in die Höhe strecken werden.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Liebligskollege (Freitag, 24 Februar 2023 19:30)

    Heyho,
    Ich war tatsaechlich auch letztens Raften und kann die Tutea Falls empfehlen. Da gibts zwischendrin einen 7 Meter hohen Wasserfall den man runterduest