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Vielleicht wird es doch noch eine Weltreise!

Tupiza

geschrieben von Timo

Circa fünfeinhalb Monate nachdem wir in Buenos Aires gelandet sind, haben wir nun endlich unser drittes Reiseland unserer Weltreise erreicht, wenn man mal die britische Zugehörigkeit von den Falklandinseln und Südgeorgien außen vor lässt. Wenn man hochrechnet, dass die Welt ca. 200 Länder hat von denen wir etwa 50 für unseren Reiseplan ausschließen, weil sie im Großraum Europa sind oder schlichtweg nicht bereisbar, dann wird es entweder noch eine sehr lange Weltreise oder das Geld wird vorher ausgehen. Andersherum könnte man argumentieren, dass wir jetzt alle Highlights des achtgrößten Landes der Welt (Argentinien) gesehen haben und zudem große Teile seines Anrainerstaates Chile, der ca. 6000 km lang ist. Für Fischi oder Saint Lucia braucht man wahrscheinlich weniger Zeit um alles zu sehen. Meine aktuelle Idee ist im Moment weiterhin intensiv Lateinamerika bis an die US Grenze zu bereisen, vermutlich exklusive Brasilien, Venezuela, den Guyanas und der Karibik, um eine halbwegs geradlinige Reiseroute zu haben. Ich denke, dass wir vielleicht 1,5 Monate durch Bolivien reisen werden bevor es nochmal kurz durch den Norden Chiles geht und dann nach Peru, wo die Situation besser sein soll als im Dezember. Danach ist die Route durch Ecuador und Kolumbien nahezu vorgegeben. Mir ist noch wichtig, dass wir Südostasien bereisen und auch ein US Trip würde mir gut gefallen- vielleicht mit eigenem Auto. Franzi will unbedingt das teure Australien und Neuseeland bereisen, was ich schon besucht habe. Ich bin gespannt welche Route wir am Ende der Reise eingeschlagen haben werden. 


Der erste Eindruck von Bolivien war, dass der Beamte sehr unmotiviert war und wir eine Dreiviertelstunde auf ihn warten mussten. Es war dennoch sehr kurzweilig, da wir uns mit Mira aus Köln unterhalten haben, die noch deutlich mehr in ihren 29 Jahren gereist ist als wir. Leider gab uns der Grenzbeamte auch nur 30 Tage Aufenthalt und meinte, dass wir in Potosí oder einem anderen Ort im Land den Aufenthalt verlängern müssen. Werden wir dann wohl mal einen halben Tag investieren müssen, da wir vermutlich etwas mehr als einen Monat in Bolivien sein wollen. Im ersten Haus hinter der Grenze konnten wir unsere letzten Pesos noch zu einem fairen Blue Kurs gegen unsere ersten hübschen, bunten  Bolivianos tauschen. Dann konnten wir noch einen Taxifahrer akquirieren, der uns in seinem Klapperwagen bis zum Busterminal fuhr. Wir verhandelten beinhart von 15 auf 10 Bolivanos, also 2€ auf 1,30€ circa, da der Wechstelstubenmensch meinte dass die Fahrt nur 5 Bolivanos kostet. Wir wollten dann auch die 10 nicht bezahlen, da es immer noch das Doppelte war. Dann ging ich nochmal in die Wechselstube und fragte den Menschen, ob der Preis wirklich 5 Bolivianos sind. Er lachte mich aus und meinte fünf pro Person natürlich. Also Taxenpreise sind wohl pro Person. Dementsprechend haben wir den Taxifahrer wohl noch um 5 Bolivianos gebracht. Wir verhinderten dann auch, dass er unser Gepäck in den Käfig auf das Dach legt, da uns das zu unsicher vorkam. 


Am Terminal riefen dann gleich viele Leute die Ziele aus und eine Minivanfahrtverkäuferin wollte uns auch direkt auf eine Liste eintragen, um uns Tickets zu verkaufen. Wir gingen stattdessen erstmal ins Terminal und sicherten uns einen etwas stabileren, größeren Bus, der 30 Bolivianos für zwei kostete, also etwas über 4€ für 80 Kilometer. Während wir auf unseren Bus im bunten Terminal warteten, riefen die Verkäufer der Stände ständig zeitgleich und versetzt die Orte von Bolivien aus. Meistens gab es nichtmal Kaufinreressenten. 


Ein neues Land- Grenzbrücke von Argentinien
Ein neues Land- Grenzbrücke von Argentinien

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Kommentare: 3
  • #1

    Dome (Dienstag, 09 Mai 2023 00:27)

    Was interessiert euch am Norden von Chile so, dass ihr nicht den Weg über La Paz nach Peru gehen wollt?

  • #2

    Timo (Dienstag, 09 Mai 2023 00:34)

    Hi Dome,
    Wir wollen noch die Atacama Wüste besuchen, sowie zwei Welterbe in Iquique und Arica. Außerdem ist die Peruanische Region Puno, die an Bolivien grenzt derzeit vom Auswärtigen Amt mit einer dringenden Reisewarnung versehen.

  • #3

    Dome (Dienstag, 09 Mai 2023 00:42)

    Ah, verstehe. Die Atacama Wüste fanden wir nicht super beeindruckend, aber vielleicht wurde uns auch einfach nur zu viel versprochen..
    Puno ist sowieso keine schöne Region (außer die Küste), aber die habt ihr dann ja wahrscheinlich von bolivischer Seite. Also, ist das nicht so schlimm
    Falls ihr die Grenze dann bei Arica überquert, nehmt die Bahn! Das war einer unser witzigesten und angenehmsten Grenzübergänge ;)