Guayaquil
geschrieben von Timo
Zurück in Guayaquil ging es mit einem Taxi vom Airport zum schicken Hostel von Verena, wo wir bereits vor Galápagos geschlafen hatten und einige Sachen zurückgelassen hatten. Der Taxifahrer verfolgte während der Fahrt intensiv das Meisterschaftsfinalrückspiel von Ecuador, in dem zwei Teams aus Quito gegeneinander antraten, auf seinem Smartphone. Noch bevor wir groß eincheckten, starteten wir den Laptop und wollten unseren Plan aus dem Flugzeug umsetzen. Den Iberia Flug am Folgetag von Guayaquil nach Madrid buchen mit Anschlussflug nach Hamburg. Nur am nächsten Tag würde es ihn für etwa 600€ pro Person geben, ansonsten war es immer deutlich teurer. Zunächst fuhr unser Laptop nicht hoch. Er hat schon seit Chachapoyas Probleme gehabt, aber jetzt passierte leider gar nichts mehr. Auch nach mehreren Versuchen keine Chance ihn hochzufahren. Es stellte sich später heraus, dass die Festplatte schrott war und wir mussten sie ersetzen. Also wurde das Smartphone gezückt. Nach mehreren vergeblichen Versuchen den Flug zu buchen, da wir unter anderem auf der Spanischen Iberia Seite waren, wo unsere Debitkarte abgelehnt wurde, schafften wir es auf die Deutsche Seite und nach einigen Versuchen mit unterschiedlichen Bezahlkarten stand es endlich fest: Wir fliegen wieder nach Hause! Irgendwie komisch, aber es hat sich einfach angeboten, da es keine Direktflüge von Ecuador nach Asien gab, wo wir nun (meinetwegen) hinwollten. Franzi wollte ja eigentlich noch durch Kolumbien bis nach Panama. Das machen wir dann ein anderes Mal. Damit stand auch fest, dass wir nur eine Nacht bleiben würden.
Unser Flug ging am Folgetag erst um 18 Uhr, daher nutzten wir den Tag und ließen uns von einem Bewohner von Guayaquil im Rahmen einer persönlichen Free Walking Tour noch seine Heimatstadt zeigen. Etwas unsicher war ich immer noch, dass die Stadt vielleicht doch zu gefährlich war, wie bereits beschrieben, und es wäre ärgerlich gewesen am letzten Tag in Südamerika ausgeraubt zu werden, aber alles war ganz entspannt und er hielt zwar seinen Rucksack stets vor der Brust, aber lief sogar mit dem Smartphone in der Hand durch die Innenstadt. Es gibt viele Viertel, sagte der Guide, wo man das nicht tut, aber in der Innenstadt sei es kein Problem. So zeigte er uns einige Kirchen im Zentrum, bei denen schon das Krippenspiel für Heiligabend aufgebaut war aber stets das Christkind fehlte, da es traditionell erst an Heiligabend hinzugefügt wird, da es dann ja auch erst geboren wurde. Das Zentrum ist geprägt von einigen hässlichen Hochhäusern. Sehr cool war dann aber der Besuch im Park Seminario an der Kathedrale. Wir dachten ja, dass wir in Galápagos schon genug Eidechsen gesehen haben, aber plötzlich standen wir in einem kleinen, öffentlichen Park und der ganze Boden war voll mit mittelgroßen, grünen Eidechsen, die wesentlich aktiver wirkten als ihre Verwandten auf der Inselgruppe von der wir gerade kamen. Manche waren aber auch weniger aktiv und sogar die Vögel landeten auf ihnen. Sie leben hier wohl freiwillig, werden aber auch gut gepflegt. Ein Jungtier strahlte mit knallgrüner Haut. Manche Echsen saßen auch auf den Bäumen. Im Teich gab es eine "Brücke" aus Schildkröten, die dort lebten.
Danach schauten wir noch am Rathaus vorbei, wo eine Statue an die beiden legendären Indigenen erinnert, denen der Name der Stadt gewidmet wurde. Guaya und Quil waren ein Paar und halfen der Legende nach den Kolonialisten, nachdem eine erste Siedlung in der Nähe gescheitert war. Heute ist das touristische Highlight der Stadt der Malecon 2000, eine Promenade am Wasser, die durch Sicherheitspersonal und große Zäune abgesperrt ist. Zum Abschluss unserer Tour mit dem sehr netten und informativen Guide spazierten wir hier noch kurz ehe er uns ein Uber rief und wir zurück zur Unterkunft fuhren.
Im Hostel tauschten wir noch fleißig die vielen US Dollar, die wir in Cuenca abgehoben hatten und nicht verbraucht hatten mit den Deutschen in der Unterkunft gegen Euros. Dabei mussten wir uns immerhin nicht so schlecht fühlen wie beim Verlassen von Argentinien 2020 wo unser Hostel Eigentümer uns Pesos gegen Dollar tauschte, was er nur für uns tat. Dann hieß es auch schon Tasche zusammenpacken, Uber bestellten, auf zum Airport und los. Am Airport wurde dann Franzi am Gate aufgerufen und musste zur Polizeikontrolle für ihr Gepäck. Tatsächlich war es mein Gepäck, das falsch beschriftet worden war. Gut dass ich Franzi nichts reingeschmuggelt hatte ;). Der Flug ging um 21 Uhr los und lud dazu ein schön bis Madrid zu schlafen.
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