Pulau Weh
geschrieben von Timo
Über zwei Wochen verbrachten wir am Ende auf Pulau Weh (dt.:Insel Weh), einer Insel der der Pulau Sumatra vorgelagert ist, die auf Grund ihrer Größe nicht mal mehr Pulau genannt wird. Wir machten hier zwei Tauchscheine, tauchten insgesamt sieben Mal, feierten Franzis Geburtstag, ich schrieb alle Blogartikel zu unserem Galápagos Abenteuer, wir dachten schonmal grob über unsere Hochzeitsvorstellungen nach und wir schnorchelten viel. Dann war die Zeit auch schon wieder vorbei.
Zunächst hatten wir erstmal eine Woche reserviert. Allerdings wurde uns ein anderer Bungalow gezeigt als versprochen war. Dann ging es aber plötzlich doch und wir bekamen den Bungalow mit Klimaanlage und Terrasse mit Hängematte über dem kristallblauen Wasser. Sehr begeistert stellte ich fest, dass Geburtstagskuchen in den Extraleistungen der Unterkunft angeboten wurde, so dass ich nicht am nächsten Tag in den größten Ort der Insel fahren musste. Franzi gönnte sich abends noch eine "traditionelle Massage", bei der sie eine Stunde mit Öl massiert wurde. Die einstündige Massage war wohl nichts besonderes, aber der Raum roch danach angenehm nach den Ölen.
Am zweiten Tag informierten wir uns über die Tauchschulen in der Nähe. Pulau Weh ist sehr bekannt für Tauchen und Schnorcheln. Ich war auch nach Galápagos noch skeptisch mit dem Tauchen, da unser Kurs ja sehr wild verlaufen war und ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich gut genug vorbereitet sei für einen Fun Dive mit anderen Teilnehmern, bei dem der Guide nicht hauptsächlich auf mich achtet. Trotzdem hatten wir uns in Hamburg Tauchcomputer besorgt, die inzwischen eigentlich Standard beim Tauchen sind, aber natürlich auch nicht Teil unseres Tauchkurses waren. Da Franzi Geburtstag hatte, konnte sie natürlich aussuchen und sie entschied sich dafür nachmittags tauchen zu gehen. Also buchten wir mit dem Dive Center Lumba Lumba, das einen guten Eindruck machte, schonmal den Tauchgang für den Folgetag.
Am 31. Januar war es dann soweit. Franzi feierte ihren 30. Geburtstag und musste keine Türklinken putzen, da wir ja verlobt sind. Das hätten die Indonesier aber vielleicht auch komisch gefunden. Der Tag begann ordnungsgemäß mit einem Geburtstagsständchen und Kuchen. Franzi war etwas müde, da die ersten Geburtstagswünsche schon bei einem langen Telefonat um Mitternacht überbracht worden waren. Der Brownie war ganz nach Franzis Geschmack.
Von der Terrasse unseres Bungalows beobachteten wir das hellblaue, durchsichtige Wasser und die bunten Fische, die man auch ohne Schnorcheln darin entdecken konnte. Einmal schwamm sogar ein Waran im Wasser vorbei. Den haben wir danach aber nicht wieder gesehen. Nach dem Kuchen ging es oben am Hang im Restaurant weiter, wo wir brunchten und Franzi mir erklärte wie unsere Tauchcomputer funktionieren. Dann ging es mit einem kostenlosen Privattransfer ein paar Kilometer weiter zu Lumba Lumba.
An einem schönen Strand gelegen befinden sich hier viele Bungalows und zwei Tauchboote im Wasser. Alle waren sehr freundlich und 1,5 Stunden waren gerade genug, damit wir Equipment aussuchen und uns vorbereiten konnten. Dann ging es auch schon aufs Boot, auf dem zwar viele Touristen waren, aber auch viele Guides. Zu meiner Erleichterung war neben uns nur noch eine Australierin in unserer Gruppe mit dem Guide Midi. Das entspannte mich etwas, wenn ich auch immer noch recht nervös war bei meinem ersten Fun Dive. Tatsächlich klappte unter Wasser dann alles gut, außer dass wir nicht eine Stunde durchhielten, da meine Luft schon deutlich vorher leer war. Die Australierin war aber nicht enttäuscht deswegen weswegen ich mich etwas entspannte. Franzi fand es ganz toll, auch wenn wir aus meiner Sicht an dem Riff kaum etwas gesehen hatten außer den bunten Fischen, die auch vor unserer Bungalowtür schwimmen. Ihr gefiel es einfach mal wieder getaucht zu sein. Nach der Tour beschlossen wir bereits zwei Tage später wieder zu kommen, um am wohl schönsten Riff bei Pulau Weh zu tauchen. Nachdem uns der immer lächelnde Reja, der nicht wirklich Englisch sprach, uns wieder zurück gefahren hatte, war ich tot müde. Wir aßen noch zu Abend und Franzi telefonierte mit Gratulanten aus Europa, aber den Film der für abends vorgesehen war, schaffte ich nicht mehr.
Bei unserem zweiten Tauchgang bei Lumba Lumba beschlossen wir unseren Advanced Diver in der Tauchschule zu machen, den Franzi ursprünglich in Kolumbien machen wollte. Die Tauchschule hatte gerade eine neue Dive Instructorin bekommen. Anna stammt aus Bayern war aber zuletzt einige Jahre in Honduras auf der fürs Tauchen bekannten Insel Utila, wo sie als Backpackerin kleben geblieben war. Jetzt wollte sie einen Tapetenwechsel und verband wie wir den Kontinent Wechsel mit einem Heimatbesuch ehe sie erst kürzlich auf Pulau Weh anheuerte. Zunächst wirkte sie etwas lustlos, aber es stellte sich heraus, dass das einfach ihre Art war und so genossen wir einen Tauchkurs, bei dem der Lehrer seinen Namen auch verdient hatte. Unsere Fragen wurden beantwortet und wir hatten das Gefühl, dass alles behandelt wurde, was wir in der Theorie gelernt hatten. Auch ansonsten war die Tauchschule ein Traum im Gegensatz zu Galápagos Travellers. Nur bei der Organisation unserer Kurszeiten war auch diesmal wieder der Wurm drin, da sie erst bestätigt wurden, nur um dann wie selbstverständlich wieder geändert zu werden. Auch trotz Protesten unsererseits waren die Zeiten andere, was uns einige Zeit in der wir uns erholen wollten mit stressiger Planung kostete und für die wir auch nicht kompensiert wurden. Später schenkte uns die Niederländische Eigentümerin dann aber noch indirekt einen Fun Dive, da wir auch noch einen Nitrox Kurs gebucht hatten (Luft mit höherem Sauerstoffgehalt für längeres Tauchen in größeren Tiefen) und vereinbart hatten dafür auch einmal mit Nitrox zu tauchen, aber zwischen zwei Tauchgängen des Advanced Kurses nicht genug Zeit hatten, um das Nitrox Thema vorzubereiten, da Franzi beim ersten Tauchgang auf dem Boot schlecht geworden war und sich übergeben musste. So kombinierten wir nicht den Spezialtauchgang Strömungstauchen mit dem Nitrox Tauchgang, sondern schlossen diesen hinten an, was Anna nicht begeisterte, da sie pro Kunde und nicht pro Tauchgang bezahlt wird. Sie lies es sich aber nicht zu sehr anmerken und wir hatten einen schönen und versöhnlichen Abschluss mit der Tauchschule. Vielleicht können Tauchschulen einfach keine Organisation, so wie Eigentümer von Fahrradläden in Hamburg immer unsympathisch zu sein scheinen. Auch die Eigentümerin war Ende der 1990er Jahre hier hängen geblieben und betreibt seitdem die Tauchschule, die inzwischen zu einem gut besuchten Tauchhotel geworden ist, deren Besucher hier extra herkommen, um jeden Tag rauszufahren und die bunte Unterwasserwelt anzugucken. 2004 war ihr Geschäft natürlich kurz vor dem Ende, da das Wasser sechs Meter hoch anstieg am Strand und das Gebäude zerstörte. Aber durch viel internationale Hilfe konnte es wieder aufgebaut werden auch weil die internationalen Helfer als erste Kunden nach dem Tsunami fungierten. Bei unserem Advanced Kurs tauchten wir insgesamt fünf Mal. Jeder Tauchgang hatte ein Fokusthema über das wir zuvor die Theorie gelesen hatten. Sehr gut wenn auch anstrengend fand ich das Thema Tarierung (engl.: Buoyancy) bei dem es darum geht sich richtig mit Gewichten auszustatten und sich möglich stromlinienförmig anzukleiden, damit man unter Wasser "schwebt" und nicht irgendwo hängen bleibt. Dafür gingen wir erstmals mit Taucherkleidung vom Strand ins Wasser statt mit einem Boot aufs offene Meer zu fahren. Wir hangelten uns rückwärts entlang zwei Bojen Seile in Wasser, das tief genug war. Oft striffen wir dabei Plastik- oder organischen Müll vom Strand, was sehr eklig war. Auch Quallen waren manchmal anzutreffen, auch wenn sie hier wohl nicht gefährlich sind. Unter Wasser gab es einen viereckigen Metallrahmen, durch den wir unter anderem durchschwimmen mussten. Das funktioniert nur mit den richtigen Gewichten und einer entsprechend aufgeblasenen Weste. Auch ein paar andere für uns noch sehr anspruchsvolle Übungen machten wir. Dafür wussten wir nach der Stunde, die anstrengend und nicht offensichtlich erfolgreich war, viel besser wie wir uns auf einen Fun Dive vorbereiten müssen. An der selben Stelle übten wir auch Navigation mit einem Kompass und anhand natürlicher Merkmale, wobei wir das wohl zukünftig nicht selber brauchen. Es war aber ein Pflichtteil.
Den Nachttauchgang machten wir ebenfalls vor der Haustür. Leider lief er für Franzi sehr schlecht, da sie Schwierigkeiten mit dem Equipment hatte. Ich hatte hingegen meinen besten Tauchgang, was sicherlich auch an der Tarierungsspezialisierung lag. Unter Wasser entdeckten wir einen Panzer und auch einige aktive Fische. Mit den Taschenlampen fühlte es sich nicht so beunruhigend an, wie man vorher gedacht hatte. Als wir an diesem Freitag Abend wieder auftauchten, lief schon laute Musik am Strand. Etwas gruselig war als wir andere Nachttaucher unter Wasser trafen, da wir nicht mit ihnen gerechnet hatten. Sie waren von einer anderen Tauchschule am Strand. Am Sonntag machten wir zunächst den Tieftauchgang auf 30 Meter, der gut verlief. Danach fehlte nur noch das Strömungstauchen, bei dem das Boot extra auf uns wartete, da Franzi sich wie geschrieben noch von ihrer Übelkeit erholen musste. Sie fand das Strömungstauchen super, ich fühlte mich gestresst, als ich neben den anderen durchs blaue Wasser geschossen wurde. Da wir nicht komplett wie erwartet geströmt wurden, mussten wir auch ein Stück gegen die Strömung anschwimmen, was dafür sorgte, dass ich sowieso schon hektisch atmend noch schneller meine Luft verbrauchte. Wir hingen uns mehrmals mit Metallhaken an Steine in der Strömung. Während Franzi sich wie ein fliegendes Flughörnchen fühlte, hatte ich Panik weggerissen zu werden und somit den Tauchgang unfreiwillig für alle zu beenden. Nach Wiederankunft untersuchten wir wie es sich gehört unsere Nitrox Flasche vor dem letzten Tauchgang auf ihren Sauerstoffgehalt, ehe wir beim dritten und letzten Tauchgang des Tages und dem letzten auf Pulau Weh nochmal entspannen konnten. Wir sahen einige coole Fische und einen Oktopus in einem Riff. Leider verbrauchte ich meine Luft wieder deutlich schneller, obwohl ich diesmal entspannt war. Ich weiß nicht so recht wie ich das zukünftig verbessern kann. Nitrox hat dahingehend keinen Effekt und fühlte sich auch sonst nicht anders an als normale Pressluft. Insgesamt wird uns unsere Ausbildungszeit in Pulau Weh in guter Erinnerung bleiben. Tatsächlich war die Unterwasserwelt beim Schnorcheln vor der Haustür aber interessanter als beim Tauchen und natürlich auch gratis.
In dem kristallklaren Wasser vor den Bungalows gab es zwei Riffe wobei eines unser Lieblingsriff wurde. Es lag in etwa vier Metern Tiefe und war ca. 3m hoch. Drin und drum herum war soviel los, dass ich die Ansammlung bunter Fische gerne als Herbststurm bezeichnete, da es aussah wie hunderte bunte Blätter, die umherflogen. Unzählige winzige, kleine und mittelgroße Fische konnte man in allen erdenklichen Farben beobachten, genauso wie Muränen, die manchmal aus dem Fels herausragten und umtriebigere Fische wie Papageienfische, die zu Besuch kamen. Auch ein Clownfisch lebte hier in seiner Seeanemone und schwamm einen böse guckend an, wenn man zu nah kam. In dem höhligen Fels konnte man auch immer mal wieder Augen von größeren Fischen sehen. Franzi machte mit der Go Pro gute Feuerfischaufnahmen bis ich sie aufklärte, dass der langsam schwimmende Fisch zwar sehr elegant sei, aber auch hoch giftig. Selbst aus dem Restaurant, das am Hügel über unserem Bungalow lag, konnte man das Treiben über diesem Riff erahnen. Außerdem gab es im Wasser einige Trompetenfische, langgezogene, durchsichtige Fische, die uns anderen Fischen gegenüber bösartig erschienen, aber aus unserer Sicht sehr lustig waren. Der absolute Schocker war dann eine Muräne direkt unter unserem Steg, die nicht nur groß war (man sah Kopf und Schwanz aus einem ausgehöhlten Baumstumpf ragen) sondern auf eine Haut hatte wie ein Leopard. Der Respekt vor den Tieren baute sich nur etwas ab durch die Erklärung, dass sie tagsüber schlecht sehen können und nachts jagen. Dennoch hatte man immer im Hinterkopf, dass einem das Tier kräftig in die Waden beißen könnte, auch wenn es das nicht tun würde.
Das Olala Bungalow, in dem wir wohnten, versprühte angenehme Urlaubsvibes. Wegen des Chinesischen, neuen Jahres hatten die Indonesier frei und nutzten die Chance um Pulau Weh zu besuchen. Dadurch wurden wir aus dem unteren Traum Bungalow (die Lage war traumhaft, die stets störenden Javaneraffen, die aggressiv nach Essen suchten, sowie die manuelle Toilettenspülung für uns noch gewöhnungsbedürftig) in ein günstigeres Wald Bungalow weiter oben am Hügel vertrieben. Viele der nationalen Touristen blieben wirklich nur für eine Nacht, während die weißen Touristen lange blieben. Es blieb aber keiner so lange wie wir. Wir verstanden uns sehr gut mit der Englisch sprechenden Bedienung Indah, die jeden Tag von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends kochte. Sie hat sich gerade scheiden lassen und arbeitet nun erstmals selber, wobei sie überhaupt erst ihr Englisch gelernt hat. Ein anderer Kellner sprach gar kein Englisch, aber er lächelte immer und freute sich uns jeden (!) Tag zu bedienen. Auch zwei andere junge Menschen waren jeden Tag dort. Eines Tages war Indah plötzlich weg, nachdem sie schon mehrmals angedeutet hatte, dass sie mal eine Pause braucht. In den Worten Ekas, der Besitzerin, die nun einsprang, klang es so als hätte sie gekündigt und wäre überstürzt nach Java geflogen um Scheidungsangelegenheiten zu klären. Wir verabschiedeten uns also bei WhatsApp bei ihr. Am nächsten Tag war sie dann plötzlich wieder da. Alles sehr irritierend. Ich genoss das Restaurant sehr und aß auch oft hier, wenn Franzi noch keinen Hunger verspürte oder noch schlief. Zum Frühstück gab es Porridge mit Kokosmilch oder Indonesisches Frühstück, also gebratenen Reis oder Mie mit Gewürzen und Gemüsen. Abends favorisierte ich das Gemüsecurry ebenfalls mit Kokosmilch. Zwischendurch ging gut ein Chapati mit Guacamole. Alle Gerichte kosteten zwischen 2€ und 3€ und machten gut satt. Tatsächlich waren sie damit etwas teurer als im Rest Sumatras, wie wir im Anschluss feststellten. Aber mit der Lage dazu, war es natürlich mit nichts zu vergleichen. Ich konnte auf dem Balkon frühstücken oder auf der Restaurantterrasse. Nur Fruchtsäfte können sie nicht trotz zahlreicher, frischer Früchte. Das hat in Südamerika wesentlich besser geklappt. Hier sind Fruchtsäfte eher wässrig und blass. Das gilt bisher für ganz Asien außer für Wassermelonensäfte und Kokosmilkshakes, die ich sensationell finde. Gegenüber der Bungalows lag die kleine Insel Rubiah, die einen Strand mit Schnorchelbereich hatte. Da viele Einheimische nicht schwimmen können, schnorchelten dort alle mit orangener Schwimmweste. An dem besagten Feiertag war es ein Meer an orangenen Westen im Wasser, so dass man letzteres kaum noch sah. All das sowie vorbeifahrende (Tauch)Boote beobachtete ich von Balkon und Hängematte, wenn ich die Galápagos Artikel schrieb, Tauchtheorie lernte oder Duolingo machte, was ich seit Indonesien wieder aufgenommen habe, da die Malayische Sprache uns in nächster Zeit in Indonesien und Malaysia begleiten wird und auch eher einfach zu lernen ist für Deutsche. Es gab eigentlich nie einen Moment, in dem ich nichts machte, dennoch war es eine aktive Erholung, die wir hier betrieben.
Tatsächlich kamen wir auch einen Tag aus unserem kleinen Kokon heraus und besuchten die ganze Insel mit einem Tuk Tuk Fahrer, der uns zu den Highlights fuhr. Einen schwarzen Strand, einen schönen, weißen Sandstrand, einen schönen Küstenblick auf die saftigen, grünen Hügel von einer Schaukel, einen kleinen Vulkan der dampfte und einen schönen Wasserfall, in dem wir schwammen, sahen wir. Darüber hinaus besuchten wir das touristische Highlight für Indonesier. Eine riesige, hässliche Figur markiert den Nullkilometer von Indonesien, da es der nördlichste Punkt ist. Unzählige Klamottenstände verkaufen passende Shirts als wäre es ein Weltwunder. Sehr belustigend.
Dann ging es auch schon wieder mit der Fähre zurück auf die große Insel Sumatra nach Banda Aceh. Es war der Tag der Präsidentenwahl. Auf dem Weg zum Hafen mit dem Tuk Tuk und Gepäck sahen wir immer wieder offene Unterstände, die sonst dem Sport dienen, bei denen Wahlkabinen aufgestellt waren. Eka hatte uns erzählt, dass es üblich ist, dass sich die Politiker ihre Stimmen von den Leuten kaufen. Eka wählt aber die Person, die sich für die Infrastruktur auf Pulau Weh am besten einsetzt bei der Regionalwahl, die zeitgleich stattfindet. Ihre Angestellten gehen nicht wählen, da sie dafür zurück nach Banda Aceh müssten, wo sie registriert sind. Die Schnellfähre fuhr nicht wegen des Windes, der wie ein echter Herbststurm die letzten Tage dominierte, aber später nahm uns die große Autofähre zum Glück mit. Fast alle an Bord rauchten und verteilten sich überall an Deck, da es bei weitem nicht genug Sitzplätze gab. Schockierend wenn auch bezeichnend für Indonesien war ein Junge von vielleicht zwölf Jahren, der etwas abwesend an seiner Kippe zog. Ich kannte vor dem Indonesienbesuch die Geschichte des Dreijährigen, der Kettenraucher war, aber die Verbreitung des Rauchens auch bei Kindern war schon enorm. Tschüss Pulau Weh, du hast uns gut gefallen und wir nehmen richtig was von der Zeit auf Dir mit!
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