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Verkehrschaos zwischen Hochhäusern

Kuala Lumpur

geschrieben von Timo

Über eine Woche waren wir in Kuala Lumpur, obwohl wir es weder besonders hübsch noch besonders angenehm zu besuchen fanden. Am Ende reisten wir dennoch zufrieden ab.  

 

Wenn man mich fragen würde was man alles in "KL" gesehen haben sollte und wie lange man bleiben soll, würde ich weit weniger empfehlen als die Zeit, die wir hier waren. Vielleicht reicht sogar eine Nacht. Das Highlight, das uns in Erinnerung bleiben wird, war der Besuch der Batu Höhlen im Norden der Stadt. Wenn man nicht im Stress ist, weil einer der Reisegruppe in der Bahnstation nochmal dringend auf Klo muss und man daher in den Zug in die falsche Richtung einsteigt und dann eine Stunde warten muss bis der nächste in die andere Richtung fährt, braucht man nur etwa vierzig Minuten aus dem Stadtzentrum zu dem riesigen Kalksteinfelsen direkt neben der Endstation. Fies war, dass der Zug in die richtige Richtung noch mehrere Minuten im Bahnhof stand ehe er ohne uns abfuhr, da die Türen nicht mehr aufgingen, weswegen wir auf den nächsten warten mussten. Generell wurden wir nicht warm mit dem Transport in Kuala Lumpur. Ich würde sogar behaupten sich in KL's Stadtzentrum fortzubewegen ist immer richtig schlecht. Zu Fuß ist man wegen des tropischen, heißen Wetters wie in Singapur nach kürzester Zeit durchgeschwitzt. Wegen etwaiger religiöser Einrichtungen und den Klimaanlagen in den Gebäuden trugen wir allerdings oft lange Klamotten, was den Effekt noch verschlechterte. Darüber hinaus gibt es nur selten Bürgersteige und wenn es sie gibt, sind sie sehr hügelig, als Ablage oder Restaurantaußenterrasse genutzt und man muss doch wieder auf der Straße gehen und schauen, dass man nicht angefahren wird. Man könnte jetzt denken, dass es dann ja schlau wäre einfach einen anderen Weg von A nach B zu nutzen, aber leider ist man trotz einer hohen Anzahl an Transportoptionen zu Fuß bei Wegen bis zu 3 Kilometern meistens am schnellsten. Der Verkehr ist verstopft und die bisher gut funktionierende Transportdienst App Grab, die Uber sehr ähnelt, vermittelte uns andauernd Fahrer, die erst in zwanzig bis dreißig Minuten bei uns sein würden. Und danach stand man mit ihnen im Stau. Außerdem gab es kaum Fahrten für weniger als 2,50€ trotz kurzer Strecken. Es gibt auch Busse und Bahnen inkl. einer Monorail. Meistens hätte man für die Strecken, die wir brauchten aber länger gebraucht zur Station hin und von der Zielstation weg zu laufen, als die gesamte Strecke zu laufen. Und einmal haben wir auch versucht einen Linienbus zu nehmen. Der leere Bus konnte aber nur mit einer Bezahlkarte genutzt werden, von der wir wussten, dass sie derzeit nicht erhältlich ist, und als wir dennoch einstiegen, um eine Lösung mit unserem Bargeld zu finden, schrie uns der Busfahrer an, dass wir aus seinem Bus raus sollen. Wenn er ein Stück weit menschlich gewesen wäre, hätte er uns vielleicht die zwei benötigten Stationen zur Bahn einfach so in seinem leeren Bus mitnehmen können.  

Aber zurück zu den Batu Höhlen. Sie sind dem hinduistischen Gott Murugan gewidmet, was man an einer riesigen, goldenen Statue erkennen kann, die neben der bunten Treppe steht, die in die Höhle führt. Unterhalb der Treppe findet man schon viele, bunte, hinduistische Tempel, doch auch oben in der natürlichen Höhlen stehen weitere Tempel. Überall liefen die Javaneraffen herum, die wir schon aus Sumatra kannten, so dass wir vorsichtig waren und wir nichts Essbares bei uns hatten. Ein Affe hatte ein kleines Baby bei sich, das sehr niedlich an der Mutter hing. Ein anderer schaffte es den Deckel einer Plastikflasche aufzudrehen, so dass er das Wasser auf dem Boden verschütten und auflecken konnte. Wir machten viele schöne und bunte Fotos und genossen den Farbwechsel durch den Sonnenuntergang. Mit diesem waren alle Affen schlagartig verschwunden wie wir feststellten als wir aus der großen Höhle wieder herauskamen. Auch in die Höhle gingen die Affen nicht hinein. Vielleicht weil auch sie Knie und Schultern nicht bedeckt hatten? Das hatten aber auch nicht alle westlichen Touristen. Auf dem Rückweg besuchten wir noch zwei Tempel ohne Schuhe von innen, wobei wir bei einem heran gewunken wurden und ein Armband sowie einen weißen Punkt auf die Stirn verpasst bekamen. Danach wurden wir aufgefordert etwas Geld zu geben, was wir machten uns aber nicht so wohl damit fühlten, da wir uns etwas ausgenutzt fühlten, da wir nicht wussten wie das Ritual abläuft und nicht wirklich vor eine Wahl gestellt wurden. Bei einem zweiten Mann im anderen Tempel, der ebenfalls im typischen Dress oberkörperfrei arbeitete, lehnten wir dann ein Ritual ab, was wir beim ersten nicht gemacht hatten, da es uns unfreundlich zu sein schien. Spannend war dann noch wie einer dieser Priester barfuß bis zum Parkplatz ging und dort ein scheinbar neues Auto an allen Türen und der Motorhaube weihte während die Besitzer zusahen. 

Der PNB 118 erstreckt sich über Chinatown und der gesamten Metropole
Der PNB 118 erstreckt sich über Chinatown und der gesamten Metropole

Angekommen waren wir nach einer Reise von über 24 Stunden aus Medan an einem Samstagabend. Am Samstag standen wir bereits um 2 Uhr morgens auf, da die Fähre, mit der wir schon nach Sumatra gekommen waren, schon vor Sonnenaufgang um 05:30 Uhr abfuhr, was abgesehen von dem Spiel von Sonnenaufgang, Flussmündung und Fischerbooten nicht sehr schön für uns war. Mit einem Bus und dann einer Bahn, in der mich ein nett wirkender Pakistani beredete, ohne dass ich sein Englisch wirklich verstand, ging es von Port Dickson über Seremban bis zur Station "Kuala Lumpur", die irritierenderweise eine von vielen in der Hauptstadt Malaysias war. Die Station davor hieß "Kuala Lumpur Sentral", also quasi der Hauptbahnhof. Wenn es in Hamburg neben dem Hauptbahnhof noch eine Station "Hamburg" geben würde, stelle ich mir auch das verwirrend vor. Als wir ankamen, schüttete es stark, was aber der letzte Schauer für die nächsten sechs Tage sein würde. Dennoch gingen wir zu Fuß durch das flach bebaute Chinatown mit Blick auf den riesigen, gläsernen PNB 118 Tower, von dem ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass es das zweithöchste Gebäude der Welt ist.

Erste Begegnung mit den Petronas Towers bei Nacht von einer Rooftopbar aus.
Erste Begegnung mit den Petronas Towers bei Nacht von einer Rooftopbar aus.

Die erste Nacht verbrachten wir im Dorm Room, da erst am nächsten Tag das Doppelzimmer frei wurde. Erstmals hatten wir dabei ein Doppelbett in einem Dorm Room, der trotz vieler Betten und einem Samstagabend erstaunlich ruhig blieb. Logischerweise schliefen wir am nächsten Tag aus, nutzten diesen aber dennoch für eine Free Walking Tour, um die Stadt schonmal etwas kennen zu lernen. Dabei besuchten wir den Sri Maramariamman Tempel, der ebenfalls hinduistisch ist und in Chinatown liegt, und besuchten das koloniale Zentrum der Briten am Merdeka Square, der in vielerlei Hinsicht an den Padang in Singapur erinnerte. Mit den Tourteilnehmern verstanden wir uns sehr gut und gingen danach noch in eine Bar, in der wir einen tollen Blick auf die Petronas Towers hatten, die nachts äußerst intensiv weiß angestrahlt werden.

Minarett der Nationalmoschee "neben" dem PNB 118
Minarett der Nationalmoschee "neben" dem PNB 118

Am nächsten Tag besuchten wir die Nationalmoschee von Malaysia, bei der wir uns erneut wie in Singapur lange mit einer Frau unterhielten, deren Aufgabe es ist vor Ort über den Islam aufzuklären. Sie präsentierte uns viele ihrer Ansichten bzw. der Ansichten des Islams, die aus ihrer Sicht Wahrheiten sind, die der Prophet Mohamed direkt von Gott erhielt. Sie konnte alles durchaus gut auf Englisch erklären auch wenn wir bei manchem natürlich anderer Meinung waren. Krass ist, dass auch sie die These vertrat, dass Frauen sich in der Öffentlichkeit verschleiern sollen, damit Männer nicht sexuell angesprochen werden, da ein etwaiger Übergriff dann die Schuld der Frau wäre. Neu war für uns die Info, dass Mädchen sich ab ihrer ersten Periode verschleiern sollen. Das ist natürlich auch etwas unangenehm, wenn man dann in der Schule plötzlich ein Kopftuch trägt in der Pubertät. Wir nahmen nach dem langen Gespräch, das die Öffnungszeiten der Moschee für Touristen deutlich überschritt, noch einen Flyer mit, der über Sex im Islam aufklärte und auch sehr spannend war. Abgesehen von der Tatsache, dass nur ehelicher Sex erlaubt ist, war natürlich interessant und bestätigend, dass Sex nur zwischen Mann und Frau stattfinden kann bzw. Homosexualität mit keinem Wort erwähnt wurde.

Vor dem Moscheebesuch waren wir im nahe gelegenen Museum über Islamische Kunst mit Werken aus der ganzen, islamischen Welt. Spannend war ein Koran aus Andalusien aus dem 12. Jahrhundert auf Arabisch sowie die Schwerter Indischer Herrscher aus dem Mogulreich wie das von Shah Jahan, der das Taj Mahal erbauen ließ und dort auch begraben liegt. Auch die historischen Karten, die hauptsächlich von Europäern zu stammen schienen waren interessant sowie die großen 3D Modelle von bedeutenden Moscheen aus der ganzen Welt.  

Ein Highlight war für mich der Besuch der Petronas Twin Towers, da sie das einzige sind mit dem ich vor der Reise in Kuala Lumpur bzw. sogar in ganz Malaysia etwas verband. Diese futuristischen Türme stehen vier Metrostationen entfernt in einem Gebiet, das voll ist mit Hochhäusern, die aber alle kleiner sind als die ikonischen Türme. Von unten kann man die silbernen Fassaden emporschauen und auch die markante Brücke zwischen beiden Türmen sehen. Später machten wir auf meinen Wunsch hin auch eine teure Tour für ca. 20€ pro Person, um sowohl die Brücke zu betreten, als auch den Ausblick einem der obersten Stockwerke eines Turmes zu genießen. Der Ausblick war natürlich super, allerdings wurde man ziemlich durch den Turm durchgehetzt, so dass man die beiden Orte gar nicht richtig genießen konnte. Wir wurden sogar jeweils vor Ende der angekündigten Zeit, die schon knapp war, zurück gebeten. Anderen würde ich eher empfehlen einen Turm in der Nähe zu besuchen und den Blick auf die Petronas Towers zu genießen. Von innen sind die letztendlich auch nur normale Wolkenkratzer.

Vom ILHAM Tower in der Nähe hat man zwar in den unteren Stockwerken keinen Blick auf die Petronas Towers, aber dafür sollte es dort eine Kunstgalerie geben. Diese wurde aber leider renoviert bei unserem Besuch und so blieb uns nur eine Sonderausstellung von einem Filmkünstler, der sehr abgefahrene Videos gestaltet hatte und bizarren Themen. In einem Video ging es über eine halbe Stunde darum wie ein Mann neben einer Elefantenstatue stehen soll, und damit ein Foto imitieren sollte, dass vor vielen Jahren in Indien geschossen wurde, auf dem ein Elefant neben seinem Dompteur kniet und um andere Elefanten trauert, die im Krieg gestorben sind. Neben vielen komischen Dialogen in dem Video, war vor allem spannend, dass es um einen Torbogen in einem Zoo ging, der Elefantenköpfe beinhaltet und es ging darum dass das Original dieses Torbogens in Japan steht. Dann ging es im Dialog im weiteren darum, dass das Original aus Japan auch nur eine Kopie des eigentlichen Originals in Hagenbecks Tierpark ist. Das war sehr munter und vertraut in einem ansonsten schwierigen Kurzfilm. Abends ergänzten wir unser Reisegepäck bei Decathlon. Rechtzeitig zur Lichter- und Fontänen Show waren wir dann wieder vor den Petronas Türmen, die an diesem Abend außergewöhnlicherweise nicht extrem hell und weiß angestrahlt waren, sondern in gelb-blau-rot. Die entsprechende Fahne hängt auch überall in der Stadt und erinnert stark an die selbige der von Simón Bolívar befreiten Staaten Südamerikas. Tatsächlich handelt es sich allerdings um die Flagge und Farben der Stadt und Region Kuala Lumpur. Die Show war eher mau aber der Blick auf Fontänen und Petronas Towers sehr beeindruckend. 

Als wir am nächsten Tag zu Fuß zur Touristeninformation durch die Stadt gingen, was vielleicht etwas mehr als zwanzig Minuten dauerte, hatte ich danach fast einen Hitzeschlag. Unterwegs besuchten wir noch die unspektakuläre, anglikanische Kirche am Merdeka Square. An den letzten Abenden in unserem Hostel nutzten wir auch regelmäßig den Whirlpool auf dem Dach, in dem es besonders viel Spaß brachte die Drüsen zuzudrücken, da man so meterhohe Fontänen erzeugen konnte. 

Eine weitere Parallele zu Hamburg trafen wir in der Mall an, die neben der Mall lag, in der Franzi nach einigem Nachhaken und über zwei Monaten ihren Ladeanschluss vom noch recht neuen Handy repariert bekam. Offenbar war noch Salz aus Galápagos im Anschluss eingelagert, was eine Auswechslung erforderte. Das "Minnature" war eine Ausstellung mit Miniaturnachbildungen von Malaysischem Essen, Malaysischen Städten und der Malaysischen Kultur. Wir erkannten Nachbildungen von Malakka und von Kuala Lumpur wieder, auch wenn die Petronas Towers nicht nachgebaut worden waren. Auch der ein oder andere Zug fuhr durch die Anlage. Die offensichtliche Parallele zum Miniaturwunderland bestätigte sich als dieses als Vorbild auf Schildern genannt wurde. Wir waren die einzigen Besucher und mussten auch nichts zahlen, da wir am Vortag Freikarten von der Touristeninformation erhalten hatten. Am Ende sprachen wir noch mit dem Ticketverkäufer und Souvenirshop Verkäufer in Personalunion, der auch an der Anlage mit gebaut hatte. In Folge des Gespräches zeigte er uns ein Buch über das Miniaturwunderland, das er und sein Team extra über Amazon bestellt hatten, um sich Hilfe für den Bau der eigenen Anlage zu holen. Das zeigte uns nochmal was für eine Strahlkraft das Miniaturwunderland tatsächlich hat. Wir hoffen, dass das Minnature weiter existieren wird, da es Schwierigkeiten hat Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, auch wenn es diese durchaus verdient hätte. Nach dem Besuch waren wir noch auf der Jalan Alor, einer riesigen Fressmeile, auf der wir mit dem letzten Bargeld des Tages den ein oder anderen Snack aufsammelten. Nach der Straße kamen wir durch eine andere Straße, in der uns unzählige Frauen Massagen anboten, die so wirkten als ob sie nicht nur Rückenverspannungen behandeln würden. Wir konnten nicht nachhaltig klären, ob es in der Hauptstadt des Islamischen Landes einen Straßenstrich gibt, aber es wirkte so. 

Zeitgenössische Bronzeskulptur für Enrique
Zeitgenössische Bronzeskulptur für Enrique

Einen weiteren Tag verbrachten wir in der Nationalgalerie, in der wir nicht alles sehen konnten, da wir erst spät losgekommen waren und so blieb vor allem eine Sonderausstellung eines Künstlers im mittleren Alter in Erinnerung, die wir einige Zeit besuchten. Es ging um Enrique von Malakka, einen Sklaven, den Ferdinand Magellan 1511 aus Malakka mitnahm und der 1518 auf Magellans Weltumsegelung mit dabei war. Der Legende nach soll er nach dem Tod Magellans auf den Philippinen nach Malakka zurückgekehrt sein, was ihn technisch zum ersten Menschen machen könnte, der die Welt umsegelt hat. In der Ausstellung hat der Künstler ihm eine große Bronzestatue im Stile großer Persönlichkeiten gewidmet sowie ein pompöses Gemälde und einige andere Utensilien wie Karten oder maritime Gegenstände oder ihre Kopien aus der damaligen Zeit. In einem interaktiven Animationsfilm konnte man Enriques Leben nachspielen.

Nachdem der Transfer mit einem Bus zur Bahnstation gescheitert war, wie bereits zu Beginn des Textes geschrieben, nahmen wir stattdessen ein teures Grab, das uns auf einer der Beton Autobahnbrücken an der Innenstadt vorbeiführte bis zu dem hübschen, Chinesischen Thean Hou Tempel, bei dem wir den Abend verbrachten. Die roten Lampions und schicken Dachgiebel sowie große Figuren der Chinesischen Tierkreiszeichen im Garten waren spannend zu erkunden. Abends zuckten hunderte Blitze über den Wolken des dunklen Himmels über dem beleuchteten Tempel und sorgten für eine spannende Atmosphäre.

Nachts ging es ein vorletztes und in etwa siebtes Mal zu Mee Tarik, dem Restaurant gegenüber von unserem Hostel, das täglich nur zwischen ein Uhr nachts und neun Uhr morgens geschlossen ist und morgens von einem kleinen Laden mit einigen Tischen drinnen langsam expandiert und in der Prime Time am Abend Tische draußen aufgebaut zu haben die auf der gegenüberliegenden (!) Straßenseite fast hundert Meter weit die Straße hoch reichen. Die Kellner legen also teilweise große Distanzen zurück. Das Konzept ist einfach. Es gibt leckeres, Asiatisches Essen (allen voran Mee Nudeln), die man über eine App bestellen kann und die innerhalb von Minuten, vielleicht auch Sekunden, geliefert werden.  

Der Sicherheitsmitarbeiter hatte seinen Job getan. Er konnte den Eindringling mit dem roten Kleid vom Objekt fernhalten.
Der Sicherheitsmitarbeiter hatte seinen Job getan. Er konnte den Eindringling mit dem roten Kleid vom Objekt fernhalten.

Den PNB 118 oder auch Merdeka Tower, also das zweithöchste Gebäude der Welt, wollte Franzi auch unbedingt nochmal besuchen, vor allem da er ja direkt neben unserem Hostel lag. Leider stellten wir fest, dass er aus weniger als hundert Meter Entfernung noch nicht so fertig aussieht wie aus größerer Distanz. Der Lobbybereich und die Umgebung sind eine große Baustelle und ein Sicherheitsmitarbeiter pfiff uns an, als wir schauen wollten, ob es doch schon etwas zu besichtigen gäbe. 

Das große Zimmer fühlte sich nach zu Hause an.
Das große Zimmer fühlte sich nach zu Hause an.

Für die letzten drei Tage zogen wir nochmal um und nutzten erstmal seit langem wieder Airbnb. Es ging in den Wohnturm The Colony & The Luxe, in dem wir uns ohne große Essensvorräte erstmal für knapp 48 Stunden zurückzogen, da es gemütlich war in unserer Wohnung mit so viel Platz im Vergleich zu Hostels und wir befürchteten, dass die Fahrstuhlfahrt schon unendlich lange dauern würde. Es gab insgesamt 4 Fahrstühle, von denen einer kaputt war. Wir wohnten im 23. Stock unterhalb des Stockwerks 23A, das die 24 ersetzt, die es nicht gibt, da die Zahl 4 sehr schlecht ist. Vom Balkon ging es sehr weit nach unten aber auch noch weit bis nach oben, wo das Gebäude im 35. Stock endete. Dort lag auch die Hauptmotivation für unseren Aufenthalt- ein Infinity Pool mit Blick auf Petronas Towers, KL Tower und den PNB 118. Tagsüber war es ein super Blick aus dem großen Pool, in dem man seine Bahnen schwimmen konnte, wenn die Malaysischen Kinder nicht zu wild plantschten, aber nachts war der Blick atemberaubend, wenn die Petronas Towers den Himmel der Stadt erleuchteten. Ein Grund für den Unterschied bei den Tageszeiten war auch, dass KL tagsüber einfach etwas hässlich ist gerade abseits der Vorzeigetower, aber nachts überdecken die vielen Lichter und Fassaden wie ein gutes Make-Up das eigentliche Gesicht der Stadt und sorgen für ein beeindruckendes Panorama.  

In der Helibar gab´s einen letzten Panoramablick auf KL
In der Helibar gab´s einen letzten Panoramablick auf KL

Nach vielen vergeblichen Versuchen fand ich am letzten Abend tatsächlich noch einen Schuster, der nach einem halben Jahr meine Schuhe erneut reparieren konnte, da erneut das Futter an der Hacke komplett aufgerissen war. Es war nicht einfach diesen Ort in KL zu finden, was mich überraschte. Abends genossen wir unseren letzten Abend auf einem Helikopterlandeplatz, der schon lange eine hippe Bar ist. Der Regen verschonte uns weitestgehend, während wir uns nett und lange mit einem Englischen Pärchen unterhielten, das wir auf der langen Fahrstuhlfahrt hoch kennengelernt hatten. Auch von hier beeindruckte uns die Skyline von Kuala Lumpur uns ein letztes Mal ehe wir weder mit der Monorail nach Hause fahren konnte, da sie unerwartet schon früher Feierabend hatte, als im Google Maps Fahrplan stand, noch schnell ein Grab fanden, sondern über eine Viertelstunde im Dunkeln am Straßenrand auf dieses warteten. 

Franzi mit ihrer neuen Lieblingsspeise- einem Bao. Weicher Teig gefüllt mit Süßem oder Herzhaftem
Franzi mit ihrer neuen Lieblingsspeise- einem Bao. Weicher Teig gefüllt mit Süßem oder Herzhaftem

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