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I love Thailand

Chiang Mai

geschrieben von Timo

Manchmal weiß man erst wie man etwas findet, wenn man den Kontrast zu etwas anderem sieht. Uns ging es so mit Thailand nachdem wir knapp einen Monat in Laos waren. Rückblickend waren wir Ende März erstmals nach Thailand gereist- von Malaysia aus. Beide Länder sind sehr entwickelt und bieten einem sehr gute, touristische Infrastruktur. In Thailand hatten wir die ein oder andere kleine Startschwierigkeit wie die Kosten am Geldautomaten, die sich nicht vermeiden lassen, den Kletterlehrer in Krabi, mit dem wir uns nicht so gut verstanden und natürlich die Hitzewelle von täglich 45°C Ende April durch die wir teilweise auch im Inland durch mussten und unter der insbesondere Franzi sehr litt. Zum Ende der ersten zwei Monate Thailand suchten wegen einer kleineren Geschichte von Franzi noch ein Krankenhaus auf in der weniger touristischen, aber großen Stadt Udon Thani im Issan, also dem Nordosten Thailands. Dort wurden wir schon gewarnt, dass wir alle Probleme, die wir derzeit haben, auf jeden Fall noch in Thailand behandeln sollten und nicht erst in Laos, da es dort nicht gut möglich sein würde. Im Zuge dessen recherchierten wir etwas im Internet und fanden heraus, dass Thailand und Malaysia gegenüber Laos wohl um Welten weiter entwickelt sind in Sachen Infrastruktur, Bildung, Medizinische Versorgung und so weiter. Das liegt sicherlich auch daran, dass Laos hauptsächlich aus Bauern besteht, die in ihren Dörfern für sich selber sorgen. Während man in Vientiane, unserer ersten Station in Laos direkt gegenüber von Thailand, den Unterschied noch nicht so spürte, so wurde er spätestens deutlich als wir uns weiter ins Landesinnere verabschiedeten. Schreckliche Fahrten in Vans, die überladen waren mit Passagieren auf katastrophalen Straßen mit Fahrern am Smartphone war eine der sehr ungemütlichen Komponenten. Auch war oftmals Service in Restaurants und Hotels klein geschrieben, was sich durch Weigerung oder Überforderung bei Anfragen äußerte. Viele Menschen hatten offensichtlich kein Interesse mit uns zu interagieren selbst wenn sie uns etwas verkaufen wollten oder verkauft hatten. Manche ignorierten uns auch einfach oder rieten was wir haben wollen- natürlich oftmals falsch. Ein Beispiel was der Ingwertee, den ich in Phonsavan bekam, als ich ein Ginger Ale bestellt hatte und danach behauptet wurde, dass es das selbe sei. Gerade Frauen schauten uns oft mit leerem Gesicht an, was wir von ihnen wollen und selbst, wenn wir es mit Hilfsmitteln erklären wollten, waren sie nicht bemüht uns zu helfen. Eine lief sogar regelmäßig vor uns weg. Was ist das für ein Umgang? Alles gipfelte natürlich in der Eskalation mit dem Tuk Tuk Fahrer in Luang Prabang, der in einem handfesten Streit gipfelte und den Problemen, die wir mit unserem Gastgeber in der Pension hatten. 

 

Als wir nun spontan beschlossen nicht nochmal in den Laotischen Dschungel zu gehen, sondern direkt nach Thailand zurück zu kehren, da Franzi Symptome für eine Blinddarmentzündung aufwies. Grund hierfür war natürlich, dass das nächstbeste Krankenhaus für eine solche Behandlung nicht in Laos selber liegt, sondern eben in Thailand. Und so reisten wir direkt in die zweitgrößte Stadt Thailands nach Chiang Mai, wo es gleich mehrere qualifizierte Krankenhäuser für eine solche Operation gibt. Glücklicherweise legten sich die Probleme bei Franzi und wir gingen gar nicht erst ins Krankenhaus. Aber mit den ersten Momenten in Thailand merkten wir direkt, was uns gefehlt hatte. Die Menschen hier sind sehr freundlich- vielleicht es aufgesetzt, da das hier die Kultur ist, aber positive Ausstrahlung schafft halt auch positive Reaktionen- und sprechen gutes Englisch oder sind zumindest bemüht sich verständlich zu machen. Wir fuhren mit einem gemütlichen Bus mit Anschnallern die fünf Stunden nach Chiang Mai. In dem Bus blieben viele Plätze leer und es wäre wohl auch niemand im Gang gesessen, wenn er voll gewesen wäre. Vorher genossen wir noch die Vorzüge des ersten 7-Eleven nach einem Monat. In Laos kostete eine Schokomilch noch über zwei Euro, da es ein teures Importprodukt war. Hier kostet sie wieder nur 75 Cent. Dazu gab es die leckeren, aufgebackenen Croissants und Baos, die zwar nicht sehr lecker sind, aber Franzi hatte sie in Laos vermisst. Auch eine neue (unsere dritte) SIM Karte erhielten wir sehr unkompliziert. Franzis Frage nach einer Toilette im Bus wurde freundlich mit "Ja" beantwortet. In Chiang Rai erklärte der Busfahrer sogar auf Englisch, dass eine zehnminütige Pause eingelegt werden würde. Das war nur an uns gerichtet, da alle anderen Passagiere Thai waren. Insgesamt merkten wir an allen Ecken und Enden, dass uns Thailand viel besser gefällt als Laos und lernten Thailand vielleicht auch erstmals schätzen als das angenehme Reiseland, das es ist. 

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