Sukhothai
geschrieben von Timo
In Sukhothai waren wir fast eine Woche in einer schönen Ferienunterkunft mit dem vielleicht besten Swimming Pool, den wir bisher auf der Reise hatten. Wir besuchten viele der Ruinen aus der Herrscherzeit vom Sukhothai Reich, da hier aktiv vor allem im 12. Und 13. Jahrhundert aktiv war ehe sich das politische Zentrum der Region nach Ayutthaya verschob. Im Gegensatz zu Ayutthaya wurde Sukhothai allerdings nicht von Eindringlingen eingenommen und zerstört, daher soll mehr von den bedeutenden Bauten erhalten sein. Ich muss sagen, dass große Teile der Anlagen zwar etwas weniger integriert sind in eine moderne Stadt im Gegensatz zu Ayutthaya, aber insgesamt war die Erfahrung doch an beiden Orten recht ähnlich. Mit dem Fahrrad besuchten wir Tempelruinen, die teilweise restauriert worden sind.
Chiang Mai nach über einem Monat mit Unterbrechungen dort zu verlassen, war ein etwas ungewohntes Gefühl. Diesmal checkten wir endgültig aus dem Awana House aus. Ich war etwas angeschlagen und daher löffelte ich mir morgens im Stories Lokal in Chiang Mai, wo wir sehr regelmäßig essen waren, eine Tom Yum Suppe rein, die sowieso schon scharf war aber ich an diesem Morgen sogar extra scharf bestellt hatte. Ich hatte zwar Schwierigkeiten auf der Zunge, aber für den Hals war es recht angenehm. Es ging zum Terminal und nach knapp fünf Stunden in einem großen Bus mit hauptsächlich Thais an Bord, von denen eine netterweise den Platz tauschte so dass wir zusammen sitzen konnten, erreichten wir nach Einbruch der Dunkelheit die Altstadt Sukhothai, die über zehn Kilometer entfernt liegt von der modernen Kleinstadt. In der Altstadt gibt es aber Hotels und Essen und auch eine Haltestelle und daher hielten wir uns nur hier auf. Zu Fuß ging es noch ein gutes Stück von den Ruinen, von denen man nachts wenig sah, zu unserer Unterkunft bei der wir glücklicherweise jemanden antrafen. Wir hatten zwar vorher mehrfach angerufen, aber es war etwas schwierig sicherzustellen, dass man um neun Uhr abends noch einchecken konnte. Wir bekamen ein kleines Zimmer in einer Reihe aus Zimmern, das von außen mit vielen leicht bearbeiteten Baumstämmen gebaut worden war. In unmittelbarer Nähe befand sich ein Swimming Pool, den Franzi gleich in der ersten Nacht einmal ausprobierte. Er war sehr groß und sauber und auch wenn wir in einer Woche nie jemanden sahen, der sich um ihn kümmerte, waren extrem wenig Blätter und Insekten im Wasser. Außerdem hatte er eine gute Tiefe für uns, so dass man gerade noch mit dem Kopf rausguckte.
Morgens stärkten wir uns beim Frühstück, aber es reichte bei mir nicht für einen Ausflug. Ich kränkelte weiterhin und fühlte mich schlapp. Ich habe sogar überlegt, ob ich nach so stationären Wochen mit der EM verlernt hatte zu reisen und endgültig schlapp geworden war. Im Nachhinein muss man allerdings feststellen, dass es wohl doch ein Infekt war, denn danach hatte ich auch wieder mehr Energie. Die Schlappheit hielt aber noch einige Tage an. Das Frühstück war ein Highlight insbesondere ein Kokosnusspudding, der jeden Tag im Bananenblatt serviert wurde und den man mit Wildbienenhonig kombinieren konnte. Auf diesen war der Besitzer Paolo besonders stolz. Der 75-jährige tauchte beim Frühstück erstmals auf und schnackte ein wenig mit mir. Wir waren vorgewarnt, denn manche Gäste mochte er einfach nicht und ließ sie das auch spüren. Das hatten wir in Rezensionen gelesen. Ich machte anscheinend einen guten ersten Eindruck und so kam er immer wieder für Smalltalk zu mir. Er erzählte mir, dass er den Wildbienenhonig von Leuten kauft, die ihn im Umland einsammeln und ich muss zugeben, dass er sehr lecker war. Am zweiten Morgen durfte ich entscheiden, ob wir Jazz oder Oper zum Frühstück hören mit der alten Anlage, die im schönen, überdachten Essensbereich stand.
Italiener als Gäste mag der Italiener übrigens überhaupt nicht. Er hatte einst in Vietnam in einem Italienischen Textilunternehmen seine Thailändische Frau kennengelernt, die dort ebenfalls für ein anderes Unternehmen arbeitete. Vor über zwanzig Jahren hatten sie die Bungalows nahe der Geburtsstadt der Frau in Sukhothai angefangen und das Gelände ist inzwischen so groß, dass man sich verlaufen kann. Alles wirkt auch schon etwas alt, aber die Blumen und der Swimming Pool machen es zu einer lebendigen Anlage mit einer positiven Ausstrahlung. Die Matten auf den Liegen hingegen zerfielen etwas in Staub als ich mich an den Pool legte, um in meinem Buch zu lesen. Dennoch verbrachte ich dort einige Zeit und las meinen aktuellen Roman "Puppenmord" zu Ende und stellte danach fest, dass die intensive Sonne starke Spuren auf mir hinterlassen hatte. Der Badezimmerspiegel gab die Farben zwar intensiv wieder, aber so rot war ich glaube ich auf der gesamten Reise noch nicht geworden.
Abends raffte ich mich auf, da wir Informationen hatten, dass es jeden Samstagabend ein Lichterspiel bei der berühmtesten Ruine von Sukhothai Wat Mahathat geben soll. Tatsächlich kamen wir noch an einem Markt vorbei, der gerade am Begriff war abgebaut zu werden und konnten etwas Essen bekommen sowie einen ersten Kokosnussshake in meinen mobilen Becher. Dann ging es weiter vorbei an einem aktuellen Wat auf einer Insel in einem recht eckigen See, zu dem eine Brücke mit vielen, gelben Lichtern führte. Vor der Brücke war ein weiterer Nachtmarkt aktiv, der im Gegensatz zu dem ersten auch jeden Tag stattfand und den wir am Ende unserer Zeit in Sukhothai daher häufig ansteuerten. Beim Eingang zur zentralen Zone von Sukhothai archäologischen Bereichen stellten wir dann fest, dass wegen des Asalha Puja Festes das Wat Wahathat für drei Tage beleuchtet sein würde und nachts kostenlos zu besuchen ist. Allerdings begannen die drei Tage erst am Folgetag.
Gut dass wir trotzdem schonmal schauten, denn auch an diesem Abend leuchtete die Ruine schon aus der Ferne. Wie Insekten angezogen vom Licht folgten wir den Menschengruppen Richtung Wat Mahathat durch den dunklen Park, von wo aus schon die Stimme eines jungen Mannes durch Lautsprecher zu hören war, der auf Thai und Englisch Erklärungen lieferte. Wir sahen die Tempelanlage beleuchtet auf der anderen Seite einer Wiese mit ein paar Seen und sahen auch schon das Flackern einiger Feuerlichter. Der eine See vor dem Wat erinnerte wegen der Entengrütze an einen riesigen Matcha Latte. Vor dem Eingang wurden die Feuerlichter vergeben. Ich war skeptisch bei einer religiösen Zeremonie teilzunehmen, aber die Lichter wurden tatsächlich von der Tourismusbehörde vergeben und der junge Mann mit den Ansagen, den wir erst am Ende der großen Veranstaltung im Wat entdeckten, arbeitete auch für die Behörde.
Franzi nahm eine der Kerzen in einem Tongefäß entgegen und wir gingen in das Wat, wo gerade erklärt wurde, dass gleich angefangen mit einem Licht in Gemeinschaftsarbeit nacheinander alle Lichter entzündet werden sollen. Nach kurzer Zeit gab eine Thaifrau Franzi Feuer von ihrer Kerze und es setzte ein Gesang in Pali ein angestimmt vom jungen Mann und einem älteren Mann, der vermutlich Mönch war und bei dem Gesang sollte man mit dem Licht dreimal das Wat und die Ruinen der Gebetshalle, von der nur noch die Säulen standen, umkreisen. Es waren wirklich viele Menschen hier und ich passte auf, dass niemand meine Kerzen an die Mückenschutzklamotten hielt, die sehr leicht entflammbar sein sollen. Während des Rundgangs filmte und fotografierte ich nicht, da ich es bei dieser religiösen Zeremonie unangemessen fand und nur wenige andere das taten. Es dauerte bestimmt eine halbe Stunde bis wir das Wat dreimal umkreist hatten und das Besucherfeld hatte sich schon etwas gelichtet. Wir stellten unsere Kerze vor einer Buddhafigur ab für einen Wunsch, den man damit hatte. Überall in der angestrahlten Ruine flackerten also die Kerzen- ein wirklich stimmiges Bild. Wir liefen noch einige Zeit durch die Anlage ehe wir zu erschöpft waren und den Heimweg antraten.
Am zweiten ganzen Tag fühlte ich mich besser und wir liehen zwei der günstigen Fahrräder der Unterkunft. Ich hatte mir eine Route südlich der Altstadt überlegt, die uns der Rezeptionist empfohlen hatte und auf der man noch einige weitere Wats sehen konnte. In der Tat standen regelmäßig an den Straßen Ruinen, die teilweise weniger gut restauriert waren, aber zumindest ein Infoschild hatten und oft auch Wege aus Backsteinen, auf denen wir die alten Gebäude kurz auf dem Rad umkreisen konnte ehe es weiter zur nächsten Stätte ging. In der flachen, grünen Landschaft gab es auch immer wieder Tümpel mit vielen Lotuspflanzen. In der Entfernung sah man die Berge des Ramkhamhaeng Nationalparks. Viele der Ruinen hatten noch relativ gut erhaltende Stuckkunst an den Außenwänden, die Nagas (also mehrköpfige Schlangenwesen), hinduistische Götter oder natürlich den Buddha darstellten. Ähnlich zu Ayutthaya waren manche Buddha Statuen so verfallen, dass man die Backsteine sehen konnte, aus denen sie bestanden. Über einen längeren Feldweg ging es bis zu einem Wasserdamm, der wohl auch schon auf die Zeit vom Sukhothai Reich zurückzuführen ist.
Die Menschen aus dieser Zeit hatten viel in Kanalsysteme und künstliche Wassersysteme investiert wie es schien. Auch im Nationalmuseum in Bangkok hatten wir schon etwas dazu gelesen gehabt. Der Damm war ein beliebter Ausflugsort der Thailändischen Besucher mit motorisiertem Gefährt. Viele picknickten hier neben ihren Autos und Mopeds zu einer angenehmen Brise und dem Läuten von Kuhglocken. Auf dem langen Rückweg, auf dem es vom Damm bergab Richtung Hauptstraße ging, passierten wir noch das Wat Saphan Hin, auf dessen Hügel der Sonnenaufgang sehr schön sein soll. Ein Schild wies darauf hin, dass man dieses Wat "Nach 16:30 Uhr" nicht mehr besuchen soll- ob das auch den Sonnenaufgang mit einschloss?
Zurück bei der zentralen Zone roch es am See um das Wat Sa Si sehr stark nach Natur. Es erinnerte uns an den Geruch von Pinguinkolonien. Tatsächlich beherbergten die Bäume um den großen See, in dem die Insel mit dem Wat liegt, Unmengen an weißen Reihern, die sehr aktiv umherflogen und kreischten. Am Ende des Sees gab es an diesem Sonntag einen Nachtmarkt und bewaffnet mit unseren Plastikpackungen vergangener Nachtmarktbesuche oder von Take-Away Essen sammelten wir uns ein Abendessen zusammen, das wir am Flussufer verspeisten.
Danach radelten wir zum Wat Sa Si, das auch angestrahlt war. Wir waren fast die einzigen. Nur ein Franzose mit Kindern lief auch herum und lief plötzlich wie von der Tarantel gestochen weg von der Insel und radelte mit den Kindern davon. Erst dachten wir, dass er unsere Fahrräder klauen wollte. Wir machten ein paar schöne Fotos, aber ich hatte auch etwas Angst in der Dunkelheit ohne andere Leute um uns herum. Mir gefiel die ruhige und schöne Atmosphäre nicht. Da ich das nicht gut ausdrücken konnte, verärgerte ich Franzi und wir verschwanden genervt voneinander. Als wir uns wieder vertragen hatten, besuchten wir noch das nahe gelegene Wat Mahathat einen zweiten Tag in Folge. Diesmal gab es keine Prozession, aber das Wat war einfach schön beleuchtet und es wurden schöne Melodien abgespielt, die für ein stimmungsvolles Ambiente sorgten.
Auch das Sukhothai Nationalmuseum besuchten wir. Auf einem schönen 3D Modell konnte man die unterschiedlichen Wats entdecken sowie unsere Unterkunft und die Route, die wir mit dem Fahrrad zurückgelegt hatten. Einige Infos zum Alphabet der Sukhothai Zeit im Vergleich zum heutigen Thai Alphabet brachten uns die Sprache etwas näher. Das Fazit war für mich, dass es viel mehr Buchstaben im Thailändischen gibt als im Lateinischen Alphabet. In einem modernen Gebäudeteil waren die Jataka Tafeln auf einer engen Treppe an den Wänden und an der Decke um einen herum als Kopien installiert wurden, die als Originale im Wat Si Chum hängen und die Geschichte des Buddha erzählen. Heute ist der original Gang im Wat Si Chum aber nicht mehr zugänglich und also Franzi dort später in eine offene Nische hineinging, entdeckte sie lediglich eine riesige Spinne direkt hinter einer Wand, so dass sich alle Beteiligten etwas erschraken.
Das Museum hatte viele Ausstellungsstücke und mit jedem Stück das nicht interessant war, wurde ich etwas müder ehe ich sehr müde das Gebäude verließ. Im Garten gab es viele Frangipani Pflanzen und ich schmückte Franzi nicht nur wie gewohnt mit einer weißen Wachsblumenblüte, die auch immer sehr gut riecht aber frustrierenderweise für Motten keine Nahrungsmittel bereit hält, sondern auch mit einer gelben, die uns bisher noch selten begegnet ist.
Um gegen die Müdigkeit anzugehen, steuerten wir ein Café außerhalb der Stadt an, das wir bei der Fahrradtour am Vortag entdeckt hatten. Leider war es geschlossen und meine Laune sank, da ich jetzt hungrig und müde war. Ein weiteres Café nahe der zentralen Zone hatte geöffnet, aber es gab keinen Kuchen sondern nur herzhafte Gerichte. Mein Soda kam in diesem schicken Garten unerwarteterweise in einem Plastikbecher mit Plastikdeckel. Man sieht nicht immer kommen, wann man Plastik verhindern kann. Extrem lecker war ein koreanischer Nachtisch, der im Prinzip aus sehr viel süßem Speiseeis bestand. Lustig war ein Baum im Garten, an dem viele Orangen zu wachsen schienen. Tatsächlich war er nur mit Plastikorangen geschmückt, die auch zahlreich in einem Korb unter dem Baum standen, und es wuchsen eigentlich andere Früchte (vermutlich Grapefruits) an den Ästen. Wir fuhren lange um die zentrale Zone herum bis wir einen Eingang fanden, an dem wir auch etwas vor der kostenlosen Öffnung für die Lichtershow schon ohne Ticket rein durften.
Zunächst gaben wir dem Wat Sa Si eine zweite Chance bei mehr Helligkeit. Es waren wirklich unglaublich viele Reiher, die für einen enormen Gestank sorgten und mir sogar Sorgen bereiteten, ob das Atmen in der Umgebung ungesund sein könnte. Manche Bereiche des Gehwegs waren weiß, aber das Wat selber schien nicht komplett mit Kot eingedeckt zu sein. Franzi tat ein Jungvogel leid, der in einer mit Pflanzenresten gefüllten Schubkarre alleine hockte und vielleicht krank war. Wir einigten darauf, dass sie ihm nicht hilft und ihn vor allem nicht anfasst. Nach Wat Sa Si schafften wir es diesmal noch vor Sonnenuntergang nach Wat Sri Sawai, das mit seinen drei Türmen im Khmer Stil sehr an Angkor Wat in klein erinnert. Ich bin gespannt wie groß es im Vergleich zum echten Angkor Wat sein wird, das wir im Laufe der nächsten Monate noch besuchen werden. Der Turm hatte sehr viele detaillierte Stuckfiguren an seiner Außenfassade. Jede Ecke war mit einer Naga besetzt. Sehr beeindruckend war auch mal wieder ein Bodhi Baum, die Baumart unter der der Buddha erleuchtete, da die Bäume extrem viele überirdische Wurzeln haben, die sich wie ein Schlangenwulst vom Stamm ausbreiten. Mit Einbruch der Dunkelheit setzte auch leichter Regen ein. Wir besuchten auch an diesem Abend wieder das nahe gelegene Wat Mahathat, an dem Mitarbeiter gerade die Kerzen entzündeten, die auf den Türmen an jedem Abend fackelten. Wir warteten den Schauer ab und fuhren dann wieder in unser Zimmer, da wir am nächsten Morgen um 05:30 Uhr schon auf dem Hügel des Wat Saphan Hin sein wollten.
Der Wecker klingelte um vier Uhr dreißig und gegen kurz nach fünf Uhr und einem Frühstück, das wir am Vortag bei 7-Eleven geholt hatten und bei uns im Kühlschrank deponierten, saßen wir auf den Fahrrädern mit Stirnlampe. Wir fuhren an der zentralen Zone vorbei in Richtung westlichen Zone. Es war erstaunlich wie viel bereits los war. Im modernen Wat Traphang Thong sangen bereits die Mönche und auf dem Markt waren sehr viele Leute und handelten die Lebensmittel. Auch auf der Straße waren schon etliche Motorräder unterwegs. Wir errichten als einzige Wat Saphan Hin und machten uns trotz des Schildes, das Interpretationsraum dafür ließ, dass der Ort geschlossen ist, auf den Weg nach oben auf den Hügel drauf. Dort wartete ein große, stehende Buddha Statue und ein Hund folgte uns. Die Sonne ging zwar jetzt erst auf doch davon sah man nicht wirklich etwas wegen der Wolken. Es wurde einfach langsam heller. Der Hund wollte seinen Anteil an unserem Snack, aber er bekam nichts ab.
Dafür mussten wir mehrfach den Platz wechseln, da er uns bedrängte. Zwei lokale Kinder machten ihren Frühsport und liefen mehrfach die vielen Stufen zum Wat und uns hinauf und wieder herunter. Der Blick ließ vermuten, dass man die Spitze von Wat Mahathat sah sowie in der Entfernung Sendemasten aus dem modernen Ort Sukhothai. Sonst sah man einfach grüne Landschaft. Die große Statue wird heute von mehreren Stützpfeilern gehalten. Da unsere Frühstückszeit in der Unterkunft noch nicht abgelaufen war, besuchten wir auch noch die nördliche Zone direkt im Anschluss. Das bereits angesprochene Wat Si Chum war für mich vielleicht das beeindruckendste neben dem Lichterspiel in Wat Mahathat. Es beherbergt eine riesige sitzende Buddha Statue, die ummauert ist. Durch einen großen Spalt in der Mauer, der auch der Eingang ist, kann man die Statue bereits aus der Ferne sehen.
Das Gesicht luschert quasi aus der Mauer heraus und deutet bereits die gigantisches Ausmaße der Statue an. Neben der Hand mit den langen Fingern des Buddha kann man ein nettes Foto von sich selber machen lassen. Wir waren um diese frühe Uhrzeit die einzigen Besucher da wir auch bereits vor der Öffnungszeit dort waren. Tatsächlich ist die ganze Anlage offen, aber das Tickethäuschen vor dem Wat war besetzt und so zahlten wir unseren Eintritt für die nördliche Zone. Es war der einzige Eintritt, den wir überhaupt für eine der drei Zonen zahlen mussten, obwohl wir sie zahlreich besuchten. Aus dem nahe gelegenen, aktuellen Wat hörten wir permanent das Gerede durch die Lautsprecher von einem Mönch. Das nächste und letzte Wat, das ich noch sehen wollte, war das Wat Phra Phai Luang in der nördlichen Zone, das in einer sehr großen Anlage ist, die von einem viereckigen, bewässerten Graben umgeben ist, in dem an diesem Morgen Leute fischten.
Das Kassenhäuschen war nicht besetzt und sie schauten wir die Anlage etwas von den Fahrrädern aus an und spazierten umher, ehe es zum Eingang zurück ging, der nun besetzt war. Der Verkäufer wollte unsere Tickets sehen und war augenscheinlich überrascht, dass wir tatsächlich welche hatten. Auf dem Rückweg fuhr Franzi plötzlich vorweg und sie stellte erst an der entfernten, nächsten Kreuzung fest dass ich zurück geblieben war. Ich hatte unterwegs noch ein schönes Wat entdeckt mit einem Sockel voller Elefantenköpfe, das ein schönes Fotomotiv war. Auch ein Mönch vor einem der Tempel war ein schickes Fotomotiv, das ich sah als wir mit dem Fahrrad unterwegs waren. Den restlichen Tag war ich von dem frühen Aufstehen so erschöpft, dass ich fast nur noch schlief. Auch die kommenden zwei Tage bestanden nur noch aus Essen, im Swimming Pool aufhalten, einigen Streitereien mit Franzi und abends zum Nachtmarkt vor dem aktiven Wat gehen. Dort konnte man schön an Bambushockern auf einer Decke sitzend am Seeufer speisen.
Die Anlage war fast verlassen und meistens waren nur wir da. Während am Wochenende noch viele Thailändische Besucher für das Event, das einen Marathon beinhaltete, in der Anlage wohnte, waren wir die letzten zwei Tage komplett alleine. Morgens warteten die Damen, die das Frühstück machten auf uns und später reinigten sie unser Zimmer. Immer zu den selben Zeiten kamen sie später vorbei, um Mittag zu essen und einen Kaffeeklatsch abzuhalten ehe sie Feierabend machten und wir die Anlage endgültig für uns hatten. Einmal kam Paolo noch vorbei und zeigte uns den Nachwuchs seiner Schildkröte, der erst eine Woche alt war und den man kaum sehen konnte so klein war er. Die letzten Tage gab es abends auch keine Lichtershow mehr in Wat Mahathat, das mich immer ein wenig an die Burg im Logo von Disney erinnerte und so war es gut, als wir dann als letzte Gäste auch irgendwann abreisten.
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